Schockmoment im Berliner Hauptbahnhof: Als Beamte dort am Wochenende eine mutmaßliche Ladendiebin festnehmen wollen, eskaliert die Situation. Die Polizei schießt auf die Jugendliche, die ein Messer bei sich gehabt haben soll. Laut Polizeiangaben wird sie an der Hand getroffen und ins Krankenhaus gebracht. Dort sei die Jugendliche weiterhin, sagte ein Sprecher der Bundespolizei der Deutschen Presse-Agentur am Sonntag. Das Berliner LKA untersucht nun den Vorfall.
Zum Alter der Jugendlichen oder Details zum Vorfall machte der Sprecher der Bundespolizei indes keine weiteren Angaben.
Ermittlungen gegen den Bundespolizisten
Eine Sprecherin der Berliner Polizei sagte »Wie in solchen Fällen üblich, wenn ein Polizist geschossen hat, werden die Ermittlungen wegen gefährlicher Körperverletzung von einer Mordkommission des Landeskriminalamtes übernommen.« So sei es auch in diesem Fall des Bundespolizisten. Zuvor hatte die Tageszeitung »taz« über diese Ermittlungen berichtet.
Nach Aussagen vom Samstag waren die Beamten gegen 14.00 Uhr von einem Geschäft darüber informiert worden, dass der Ladendetektiv eine Jugendliche bemerkt habe, die dort etwas gestohlen habe. Er habe sie daraufhin bis zum Eintreffen der Polizei in dem Drogeriemarkt festhalten können. Mehrere Berliner Medien hatten über den Vorfall berichtet.
Dem Sprecher zufolge hatten die Polizisten ein Messer bei der Jugendlichen festgestellt und sie aufgefordert, es wegzulegen. Sie sei mit dem Messer aber auf die Kollegen losgegangen. Die Einsatzkräfte hätten Reizgas eingesetzt, ein Polizist habe dann auch geschossen. Neben der Ladendiebin seien auch Mitarbeiter des Drogeriemarktes und Einsatzkräfte vorsorglich ins Krankenhaus gebracht worden.
»Die weiteren Ermittlungen hat das Landeskriminalamt Berlin übernommen«, sagt der Sprecher weiter. »Das ist üblich, wenn eine Schusswaffe eingesetzt wird.«
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