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Patientenschützer: Einsamkeit ist »größte Volkskrankheit«

Nicht nur Hochbetagte sind betroffen, betont Patientenschützer Brysch. Und appelliert zu Weihnachten: »Drücken wir den Klingelknopf. Das kann der Schlüssel zu einer Verbindung von Mensch zu Mensch sein.«

Einsamkeit
Auch immer mehr 60- bis 70-Jährige in Deutschland fühlen sich einsam. Foto: Rolf Vennenbernd
Auch immer mehr 60- bis 70-Jährige in Deutschland fühlen sich einsam.
Foto: Rolf Vennenbernd

Einsamkeit ist nach Einschätzung der Stiftung Patientenschutz »die größte Volkskrankheit in Deutschland«. Nicht nur hochbetagte Menschen seien betroffen, sagte Vorstand Eugen Brysch am Samstag. »Im Gegensatz zu den letzten Jahren berichten auch immer mehr 60- bis 70-Jährige, dass sie sich einsam fühlen.«

Es greife zu kurz, wenn Bundesfamilienministerin Lisa Paus (Grüne) an Betroffene appelliere, sich aus eigenem Antrieb Hilfe zu suchen und Angebote wie die Telefonseelsorge zu nutzen. »Etwas gegen die wachsende Einsamkeit in der Gesellschaft zu tun, kann auch nicht nur institutionellen Anbietern überlassen bleiben«, sagte Brysch der Deutschen Presse-Agentur an Heiligabend. »Viel wichtiger ist es, dass sich jeder von uns für dieses Volksleiden sensibilisiert.«

Es komme darauf an, persönlich Verantwortung zu übernehmen und »Mut zur Ansprache« zu fassen.

Weihnachten biete eine besonders gute Möglichkeit, »den alleinstehenden Menschen von nebenan eine Geste des Miteinanders zu schenken«. Das könne ein Gruß, ein kurzes Gespräch sein. »Drücken wir den Klingelknopf. Das kann der Schlüssel zu einer Verbindung von Mensch zu Mensch sein.«

© dpa-infocom, dpa:221224-99-09682/5