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Nord- und Ostsee nur zum Teil »außergewöhnlich warm«

Wer in diesem Sommer in Nord- oder Ostsee schwimmen war, konnte dort Abkühlung finden. Denn die beiden deutschen Meere waren zwar ein bisschen wärmer als sonst. Rekorde wurden aber nicht geknackt.

Sonniges Wetter an der Ostsee
Mit Blick auf den Klimawandel erwartbar: Die Ostsee ist mit 16,8 Grad insgesamt etwa 0,4 Grad wärmer als das langjährige Mittel. Foto: Stefan Sauer/DPA
Mit Blick auf den Klimawandel erwartbar: Die Ostsee ist mit 16,8 Grad insgesamt etwa 0,4 Grad wärmer als das langjährige Mittel.
Foto: Stefan Sauer/DPA

Während der Sommer 2023 weltweit als der bislang wärmste seit Beginn der Aufzeichnungen gilt, haben sich die Wassertemperaturen von Nord- und Ostsee weniger rasant nach oben entwickelt.

In der Nordsee hat das Bundesamt für Schifffahrt und Hydrographie (BSH) den fünftwärmsten Sommer seit 1997 gemessen, wie das Amt in Hamburg mitteilte. In der Ostsee war die Entwicklung noch weniger auffällig: Hier ordnet das BSH den Sommer als den bislang zehntwärmsten seit Beginn der eigenen Aufzeichnungen ein.

Erwärmung im Rahmen der Erwartungen

Allerdings stechen einige Regionen in den beiden Gewässern heraus. »Besonders die zentrale Nordsee, die Bereiche vor der britischen Küste und der nördlichste Teil der Ostsee waren außergewöhnlich warm. In diesem Teilbereich der Ostsee lagen die Temperaturen sogar ein bis zwei Grad über dem langjährigen Mittel«, sagte BSH-Präsident Helge Heegewaldt laut Mitteilung. Im Großen und Ganzen sei die Erwärmung der deutschen Meeresgewässer mit Blick auf den Klimawandel aber im Rahmen der Erwartungen.

So wurden in der Nordsee zwischen Juni und August mit durchschnittlich 15,1 Grad Celsius etwa 0,6 Grad mehr als das langjährige Mittel von 1997 bis 2021 gemessen. Die Ostsee war den Angaben zufolge mit 16,8 Grad insgesamt etwa 0,4 Grad wärmer als das langjährige Mittel. Dabei waren die Wassertemperaturen in Nord- und Ostsee vor allem der Juni fast überall deutlich wärmer, im Juli wieder normal und im August ein wenig kühler.

Die Temperaturen werden in einem Bereich von wenigen Zentimetern bis zu einem Meter Tiefe von Schiffen und Stationen gemessen sowie von Satellitendaten übernommen. Die Daten sollen helfen, die Auswirkungen des Klimawandels in den Meeren besser zu verstehen. »Denn wärmere Meere beeinflussen nicht nur die Meeresumwelt, sondern auch das Wetter und Klima«, hieß es dazu vom BSH.

© dpa-infocom, dpa:230925-99-324832/3