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Nord-Ostsee-Kanal voraussichtlich bis Samstag gesperrt

Aus einem Leck in einer Pipeline im Hafen von Brunsbüttel sind große Mengen Öl entwichen. Seitdem sind Ölbekämpfungsschiffe rund um die Uhr auf dem Nord-Ostsee-Kanal im Einsatz.

Nord-Ostsee-Kanal
Die Ölbekämpfungsschiffe sind rund um die Uhr im Einsatz. Foto: Jonas Walzberg
Die Ölbekämpfungsschiffe sind rund um die Uhr im Einsatz.
Foto: Jonas Walzberg

Der Nord-Ostsee-Kanal bleibt nach dem Auslaufen großer Mengen von Öl aus einer Pipeline voraussichtlich bis zum Samstag gesperrt. Die Dauer der weiteren Ölbekämpfungs-Arbeiten hänge unter anderem von der Wetterlage ab, teilte der Leiter des Havariekommandos, Robby Renner, am Donnerstagabend mit. Eine besondere Herausforderung sei der Wind, der laut Vorhersage im Laufe des Freitags zwischenzeitlich drehen soll.

Das Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt Nord-Ostsee-Kanal, das die Freigabe für die Schifffahrt erteile, gehe derzeit von einer Sperrung bis mindestens Samstag 12 Uhr aus, so Renner.

In der Nacht auf Freitag seien die drei Ölbekämpfungsschiffe weiter rund um die Uhr auf dem Kanal unterwegs. Bei Tagesanbruch sollen dann die Helferinnen und Helfer des Technischen Hilfswerks (THW) und der Feuerwehr die Arbeit am Ufer wieder aufnehmen. Auch die Tierrettung ist mit dabei, da einige verölte Tiere gesichtet worden sind. Nach ersten Erkenntnissen sei eine niedrige zweistellige Zahl an Vögeln betroffen.

Unklar sei bislang, wie viel Öl insgesamt nach dem Leck in einer Pipeline am Mittwoch im Hafen von Brunsbüttel ausgetreten ist, sagte Renner. »Wir haben eine Ölverschmutzung, die reicht über sechs Kilometer entlang des Nord-Ostsee-Kanals.« Aufgrund von Beobachtungen aus der Luft sei die Menge mit etwa zwölf Kubikmetern berechnet worden.

Nach Bekanntwerden des Vorfalls hatte die Verkehrszentrale die Schleusen des Kanals gesperrt. Am Donnerstagabend befanden sich laut Havariekommando rund 30 Schiffe im Zulauf auf eine der Kanalschleusen oder warteten im Kanal auf die Weiterfahrt.

Man dürfe die künstliche Wasserstraße »nicht zu früh freigeben, weil es geht hier um etwas sehr Wertvolles«, sagte Schleswig-Holsteins Umweltminister Tobias Goldschmidt (Grüne). »Es geht um den Schutz unserer Meere, um das Wattenmeer.« Es müsse verhindert werden, dass das Öl in die Elbe oder die Nordsee gelange.

© dpa-infocom, dpa:221222-99-997474/3