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Neue deutsche Glühweinkönigin steht auf Rot

Nach drei Jahren Corona-Zwangspause gibt es wieder eine deutsche Glühweinkönigin. Mit Wein und Krone kennt sie sich schon aus.

Neue deutsche Glühweinkönigin
Die neue deutsche Glühweinkönigin Louisa Kress ist immer freitags, samstags und sonntags zwischen den Buden unterwegs. Foto: Harald Tittel/DPA
Die neue deutsche Glühweinkönigin Louisa Kress ist immer freitags, samstags und sonntags zwischen den Buden unterwegs.
Foto: Harald Tittel/DPA

Die neue deutsche Glühweinkönigin Louisa Kress mag es gerne klassisch rot. »Am liebsten trinke ich einen Dornfelder, mit Zimt und Nelken und mit ganz viel fruchtigen Orangen«, sagt die 30-Jährige in Trier. Daher sei sie auch im weinroten Dirndl in ihrem königlichen Amt unterwegs. »Passt doch gut«, erklärt sie, lacht und rückt ihr silbernes Diadem auf dem Kopf zurecht. In den nächsten Wochen wird sie auf dem Trierer Weihnachtsmarkt vor allem für Winzerglühwein die Tasse heben. »Ich trinke auch den Weißen, aber alles in Maßen.«

Mit Wein und Krone kennt sich die Mathe- und Religionslehrerin schon gut aus. Bis vergangenen Sommer war sie Trierer Weinkönigin gewesen und hatte eher kühlen Rebensaft im Glas. »Ich freue mich jetzt auf das neue Amt, es reizt mich.« Es gebe inzwischen eine große Vielfalt von Winzerglühweinen - A und O sei ein guter Grundwein, sagt Kress, deren Großeltern früher Winzer an der Obermosel waren.

»Ich habe schon als Kind viel im Weinberg gestanden«, erzählt sie. Zwar mehr zum Traubenessen als zum Helfen. »Aber die Liebe zum Wein begann auf dem Weingut.« Nun freue sie sich auf die Zeit vor Weihnachten. »Diese Lichter überall, es glitzert so schön.«

Nach ihrem offiziellen Start am 28. November ist Kress immer freitags, samstags und sonntags zwischen den Buden unterwegs. »Ich wäre aber auch sehr bereit, den Glühwein und meine Stadt anderswo zu vertreten«, sagt sie. Das Amt der deutschen Glühweinkönigin gibt es seit 2008. In den vergangenen drei Jahren gab es wegen Corona keine Würdenträgerin, Kress ist Nummer acht.

»Winzerglühweine werden immer beliebter«, sagt der Sprecher des Deutschen Weininstituts (DWI), Ernst Büscher, in Bodenheim bei Mainz. Das alkoholische Heißgetränk gehöre bei vielen Winzern mittlerweile fest zum Weinsortiment. Es gebe bundesweit inzwischen knapp 250 Weingüter, die Glühwein anböten.

Glühweine hätten lange »nicht das beste Image« gehabt: »Vor allem, was den Tag danach angeht«, sagt er. Das habe sich aber mit hochwertigen Glühweinen vom Winzer geändert. Viele Weingüter sähen darin auch eine Chance, ihren Kunden etwas »mit persönlicher Note« nach eigenem Hausrezept anzubieten.

In Trier geht die Glühweinkönigin mit dem Trend: Erstmals werde diese Saison auch ein Rosé als Heißgetränk ausgeschenkt, sagte die Veranstalterin des Trierer Weihnachtsmarkts, Angela Bruch. Der Markt startet an diesem Freitag (24. November).

© dpa-infocom, dpa:231123-99-46807/2