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Nach Golddiebstahl: Museum weiter nicht regulär geöffnet

Seit dem Diebstahl eines 2000 Jahre alten Goldschatzes im Herbst fehlt von den Tätern nach wie vor jede Spur. Dafür gibt es Fragen an die Museumsverantwortlichen in Manching.

Goldschatz
Der größte keltische Goldfund des 20. Jahrhunderts wurde im November 2022 gestohlen. Von den Tätern fehlt immer noch jede Spur. Foto: Frank Mächler
Der größte keltische Goldfund des 20. Jahrhunderts wurde im November 2022 gestohlen. Von den Tätern fehlt immer noch jede Spur.
Foto: Frank Mächler

Rund drei Monate nach dem Diebstahl des keltischen Goldschatzes in Manching in Oberbayern ist die Dauerausstellung des Museums weiterhin geschlossen. Der genaue Zeitpunkt der Wiedereröffnung könne noch nicht genannt werden, erklärte der Leiter des Kelten Römer Museums, Tobias Esch. Es liefen aktuell »noch Maßnahmen«. Um welche es im Einzelnen dabei geht, ist unklar.

Nach dem Einbruch hatte das Museum in Dezember nur die aktuelle Sonderausstellung wieder geöffnet, die Dauerausstellung blieb geschlossen. Dort wird laut dem Museumsleiter noch geprüft, wie der Bereich des einstmals präsentierten Goldschatzes künftig aussehen soll. Möglicherweise werden die Münzen durch Imitate dargestellt.

Handelswert in den Millionen

In der Nacht zum 22. November 2022 waren Unbekannte in das nahe Ingolstadt gelegene Museum eingebrochen und hatten den 3,7 Kilogramm schweren und etwa 2000 Jahre alten Goldschatz des Museums gestohlen. Die 1999 in Manching ausgegrabene Münzsammlung war der größte keltische Goldfund des vergangenen Jahrhunderts. Der reine Materialwert wurde zwar nur auf etwa 250.000 Euro geschätzt, der Handelswert für die historischen Münzen geht jedoch in die Millionen.

Das Bayerische Landeskriminalamt (LKA) hat eine Sonderkommission gebildet, um die Täter zu fassen. Bisher gibt es aber keine konkrete Spur. Das LKA sieht zudem eher keinen Zusammenhang mit anderen spektakulären Museumseinbrüchen wie in das Grüne Gewölbe in Dresden oder das Berliner Bode-Museum, für die Mitglieder eines Clans verantwortlich sein sollen. »Wir wollen es nicht ganz ausschließen«, sagte LKA-Sprecher Fabian Puchelt. Eine Verbindung zu den Fällen in Ostdeutschland sei aber sehr unwahrscheinlich.

Sicherheitslücken aufgedeckt

Nach dem Einbruch war bekannt geworden, dass das Museum in Manching unzureichend gesichert war. Das LKA kritisierte, dass die Überwachungskameras keine Aufnahmen der Täter geliefert hatten. Das Alarmsystem des Museums hatten die Täter außer Betrieb gesetzt, indem sie die Kabel in einer Manchinger Telefonzentrale zerstörten. Laut LKA sind moderne Alarmanlagen allerdings auf solche Fälle vorbereitet und können dann trotzdem eine Meldung senden.

© dpa-infocom, dpa:230226-99-743103/3