Nach der Gasexplosion in einem Ferienhaus und dem folgenden Brand in Putgarten auf der Insel Rügen ermittelt die Polizei wegen Verdachts der fahrlässigen Brandstiftung.
Ermittlungen haben ergeben, dass es vor kurzer Zeit Arbeiten an der Gasleitung und am Gaszähler des Ferienhauses gegeben haben soll, wie eine Polizeisprecherin am Samstag der Deutschen Presse-Agentur sagte. Die Staatsanwaltschaft hat den Einsatz eines Brandgutachters angeordnet. Dieser soll den Unglücksort noch am Wochenende in Augenschein nehmen.
Das Ferienhaus, das einem Mann aus Leipzig gehört, war am Freitagmorgen explodiert. Große Trümmerteile flogen mehrere hundert Meter weit und beschädigten mindestens 13 Nachbarhäuser und mehrere Autos. Feuer brach aus und zerstörte auch ein mit Schilf gedecktes Nachbarhaus, dessen Bewohner sich nur mit Hilfe von Zeugen aus dem Haus befreien und flüchten konnten. Die Polizei schätzt den Schaden bisher auf mehr als eine Million Euro.
Explosionsort ist weiter beschlagnahmt und wird bewacht
Die Löscharbeiten dauerten den ganzen Tag über an, etwa 70 Feuerwehrleute waren im Einsatz. Der Explosionsort ist weiter beschlagnahmt und wird bewacht. Augenzeugen sprechen von einem regelrechten Trümmerfeld, da von dem explodierten Haus kaum etwas stehenblieb. Die Aufräumarbeiten sollen am Wochenende weitergehen.
Woher der Zündfunke für die Gasexplosion kam, sei noch unklar, hieß es. Ermittler vermuten, dass am Freitagmorgen die Heizung automatisch angeschaltet wurde, da der Eigentümer aus Sachsen das Haus am Wochenende nutzen wollte. Warum sich aber so viel Gas im Haus angesammelt hatte, müsse noch untersucht werden. Es könne sich auch um einen technischen Defekt handeln, sagte die Sprecherin.
Die Wucht der Explosion war noch in mehreren Kilometern Entfernung zu spüren, wie Anwohner sagten. Die Häuser in Putgarten haben zum größten Teil mit Schilf gedeckte Dächer, die besonders brandgefährdet sind.
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