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Nach dem Hotel-Einsturz in Kröv: Suche nach der Ursache

Der Einsturz eines Hotels in Kröv vor einer Woche hat bundesweit Schlagzeilen gemacht. Nach der Rettung der Verschütteten und der Bergung der Toten stellt sich die Frage: Was war die Ursache?

Hotel-Einsturz in Kröv
Eine Woche ist es nun her, dass die Verschütteten aus den Trümmern gerettet wurden. Foto: Harald Tittel/DPA
Eine Woche ist es nun her, dass die Verschütteten aus den Trümmern gerettet wurden.
Foto: Harald Tittel/DPA

Eine Woche nach dem Hotel-Einsturz in Kröv an der Mosel mit zwei Toten und sieben Verletzten läuft die Suche nach der Unglücksursache auf Hochtouren. Allerdings gestalteten sich die Abrissarbeiten an dem Hotelgebäude »sehr schwierig und langwierig«, teilte der Leitende Oberstaatsanwalt Peter Fritzen in Trier mit. Daher werde auch vor Ort die Arbeit des Sachverständigen, der den Grund des Einsturzes herausfinden soll, voraussichtlich noch einige Zeit dauern. 

In dem Hotel war am späten Dienstagabend vergangene Woche ein komplettes Stockwerk in sich zusammengebrochen. Eine 64-jährige Frau und der 59 Jahre alte Hotelbetreiber starben. Sieben weitere Menschen waren über Stunden in den Trümmern gefangen. 

Obduktion der Toten

Eine Obduktion der Leichen habe nach vorläufigem Ergebnis ergeben, dass in einem Fall unmittelbar einsturzbedingte Verletzungen die Todesursache gewesen sind, wie Fritzen sagte. Das zweite Opfer sei an einer Lungenembolie gestorben. Ob diese durch den Einsturz verursacht wurde, werde im endgültigen Obduktionsgutachten geklärt. Aus Gründen des Persönlichkeitsrechts wollte er die Angaben den Opfern nicht zuordnen.

Aktuell gebe es noch keine Erkenntnisse zur Einsturzursache, sagte Fritzen. Auch lasse sich die Frage bisher nicht beantworten, ob Bauarbeiten, die kurz vorher an dem Gebäude stattfanden, mit dem Unglück in Zusammenhang stehen. »Dies ist Gegenstand der laufenden Ermittlungen«, sagte er. Vor dem Einsturz des Gebäudes sei auch eine Rissbildung am Hotel aufgefallen, Fachleute waren eingeschaltet. 

Lehren aus dem Unglück

Es gebe viele Stunden Material, etwa von Drohnenbildern während des Einsatzes, sagte Jörg Teusch, Brand- und Katastrophenschutzinspekteur des Kreises Bernkastel-Wittlich. Im Landkreis werde man sich mit dem Unglück und dessen Lehren für Ausbildung und Ausrüstung beschäftigen. »Bei uns wird das sicherlich ein Thema sein«, sagte Teusch. »Klar ist das jetzt kein Punkt für blinden Aktionismus. Wir werten das jetzt gezielt aus.«

Nach dem Schock und der Fassungslosigkeit stelle sich in dem 2300-Einwohner-Ort nun wieder ein wenig Betriebsamkeit ein, sagte Ortsbürgermeisterin Desire Beth (CDU). Fast alle Maßnahmen - wie Straßensperrungen oder Evakuierungen - seien beendet. »Es kehrt so ein bisschen wieder die Normalität zurück.« Das Unglück werde im Ort aber nie in Vergessenheit geraten. 

 

© dpa-infocom, dpa:240814-930-202574/1