Er hat Hilfe gesucht - und einen Alptraum erlebt. Was Max Leon vor knapp 20 Jahren als Siebenjähriger durchmachen musste, belastet sein ganzes Leben. Er hat als Kind große Probleme mit dem Lesen und Schreiben gehabt. Ein Kinderpsychologe wurde damals eingeschaltet. Doch der Therapeut missbrauchte das Grundschulkind mehrfach.
Erst zögerlich schaffte es der Junge, das Schweigen zu brechen. Der Psychologe wurde rechtskräftig zu mehr als vier Jahren Gefängnisstrafe verurteilt. Nun erzählt Max Leon zum ersten Mal der Öffentlichkeit seine Geschichte. Zu sehen ist das in einer Reportage aus der Reihe »37 Grad Leben« am Sonntagmorgen um 9.03 Uhr im ZDF. Der Film ist bereits ab Freitag in der ZDF-Mediathek verfügbar.
Max Leon ist heute 26 Jahre alt - noch immer wohnt er mit seiner Mutter zusammen. Noch immer belastet ihn und seine Mutter das Erlebte. »Ich konnte das als Kind nicht verarbeiten, ich habe das nicht einordnen können«, schildert Max seine Erfahrung. »Er hat als Psychologe ganz klar gewusst, was das für Folgen für mich hat. Aber er hat es trotzdem gemacht.« Damit habe der Mann ihm die Möglichkeiten für viele schöne Erfahrungen geraubt. »Er hat mir und meiner Mutter diese Mutter-Kind-Zeit genommen.«
Der damals siebenjährige Junge veränderte sich während der Therapie. Dennoch schaffte er es nicht, sich anzuvertrauen. Erst spät schöpfte seine Mutter Verdacht und sprach ihn schließlich drauf an. Als Max Leon ihr endlich von den Verbrechen erzählte, konfrontierte die Mutter den Vergewaltiger damit. Der Psychologe bot ihr Geld an und spielte die Taten herunter, wie die Mutter schildert. Sie bricht am Ende des Interviews in Tränen aus. Bis heute gibt sie sich eine Mitschuld. Jahre nach den Taten kam es schließlich zum Prozess gegen den Mann. Und es meldete sich ein weiteres Opfer.
Nun will Max Leon verhindern, dass es anderen auch so ergeht. Er will erreichen, dass sein damaliger Therapeut nie wieder praktizieren darf. Vor dem Hintergrund der Haftentlassung des Täters im Jahr 2024 klärt Max Leon auf - im privaten Umfeld bei der Freiwilligen Feuerwehr, bei der Polizei und in dieser ZDF-Dokumentation.
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