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Mehrheit der Kinder im Auto in sieben Minuten an der Schule

Im Durchschnitt sieben Minuten fahren Eltern mit dem Auto, um ihre Kinder in die nächste Grundschule zu bringen. In ländlichen Regionen sieht es aber anders aus.

Elterntaxi
Kinder werden mit dem motorisierten Individualverkehr in die Schule gebracht. Foto: Ralf Hirschberger
Kinder werden mit dem motorisierten Individualverkehr in die Schule gebracht.
Foto: Ralf Hirschberger

Die meisten Kinder in Deutschland wohnen maximal sieben Minuten Fahrzeit von einer Grundschule entfernt. 95 Prozent der Kinder können mit dem Auto innerhalb dieser Zeit zur nächsten Schule für bis zu Zehnjährige gebracht werden, wie aus dem Kurzbericht des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) hervorgeht, der der dpa vorliegt.

Für die Untersuchung zur schnellsten erreichbaren Grundschule in deutschen Gemeinden wurden die Adressen von 15.629 Grundschulen für Kinder bis 10 Jahre verwendet. Gut erreichbare Bildungsstätten seien wichtig für die Attraktivität eines Wohnorts, schreiben die Autoren der Studie.

Unterschiede zwischen den Bundesländern

Lediglich in zwei Prozent der Gemeinden beträgt die Fahrzeit mehr als 15 Minuten. Es gibt jedoch enorme Unterschiede zwischen den Bundesländern: In ländlich geprägten Regionen wie Mecklenburg-Vorpommern, wo die Kinderdichte mit fünf Kindern pro Quadratkilometer relativ gering ist, beträgt die Fahrzeit für 95 Prozent der Kinder 11,4 Minuten oder weniger.

In Berlin hingegen - mit einer hohen Kinderdichte (324 Kinder pro Quadratkilometer) - sind es nur 3,6 Minuten. In Bundesländern wie Rheinland-Pfalz und Schleswig-Holstein, die eine vergleichbare Kinderdichte aufweisen, sind die Unterschiede in den Erreichbarkeiten mit 6,9 bzw. 8,4 Minuten deutlich niedriger.

Auch innerhalb der Bundesländer gibt es Unterschiede: Während Kinder in Gemeinden der Mecklenburgischen Seenplatte Fahrzeiten von über 20 oder sogar 30 Minuten in Kauf nehmen müssen, ist die Versorgung in Schwerin genauso gut wie im deutschlandweiten Durchschnitt.

Auffällig sind die durchweg längeren Fahrzeiten in den ostdeutschen Flächenländern. Dort befinden sich 80 Prozent der Gemeinden mit einer Erreichbarkeit von über 15 Minuten. Eine Ausnahme bildet Sachsen, wo nur sieben Gemeinden im (Ost-)Erzgebirge eine Fahrzeit von mehr als 15 Minuten haben.

© dpa-infocom, dpa:230608-99-982276/2