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Mehr Fälle häuslicher Gewalt - 80 Prozent der Opfer Frauen

Die Zahl der angezeigten Fälle häuslicher Gewalt hat 2022 deutlich zugenommen. Die Opfer sind überwiegend weiblich. Wie sieht das Lagebild aus?

Betroffene häuslicher Gewalt
Eine Frau sitzt neben einem gesprungenen Spiegel auf einem Bett und hält ihren Kopf in den Händen. (Symbolbild) Foto: Jonas Walzberg/DPA
Eine Frau sitzt neben einem gesprungenen Spiegel auf einem Bett und hält ihren Kopf in den Händen. (Symbolbild)
Foto: Jonas Walzberg/DPA

Im vergangenen Jahr sind in Deutschland deutlich mehr Fälle häuslicher Gewalt gemeldet worden. 2022 registrierten die Behörden 157.550 Fälle von Gewalt in Partnerschaften, wie die Deutsche Presse-Agentur erfuhr. Das entspricht 432 Fällen pro Tag. Zuvor hatte die »Bild am Sonntag« berichtet. 2021 waren es 144.044 Fälle. Der Anstieg liegt bei 9,4 Prozent. Rund 80 Prozent der Opfer waren Frauen. 78 Prozent der Verdächtigen waren Männer. 40 Prozent der Täter waren Ex-Partner, 60 Prozent aktuelle Partner.

Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) forderte ein striktes Vorgehen bei Gewaltfällen in der Partnerschaft. »Gewalttäter dürfen nicht schnell wieder vom Radar verschwinden. Sie müssen nach dem ersten gewaltsamen Übergriff aus der Wohnung verwiesen werden«, sagte sie der »Bild am Sonntag«. Faeser, Bundesfamilienministerin Lisa Paus (Grüne) und der Präsident des Bundeskriminalamts (BKA) Holger Münch stellen am Dienstag in Berlin das bundesweite Lagebild zum Thema häusliche Gewalt vor.

© dpa-infocom, dpa:230709-99-338050/2