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Mehr als 50 Tote nach Schneechaos in den USA

Bis zu 1,20 Meter Neuschnee und eisige Winde: Bei dem extremen Wintereinbruch in den USA über Weihnachten sind mehr als 50 Menschen gestorben. Und es könnten noch mehr werden.

Kältewelle in den USA
Ein Mann schaufelt seine Einfahrt frei. Foto: Derek Gee
Ein Mann schaufelt seine Einfahrt frei.
Foto: Derek Gee

Mindestens 50 Menschen sind in den vergangenen Tagen bei extremer Kälte und starkem Schneefall in den USA gestorben. Allein im Bezirk Erie County im Bundesstaat New York kamen mindestens 28 Menschen ums Leben, wie Marc Poloncarz, der Verantwortliche des Bezirks, auf Twitter mitteilte. Die Behörden rechneten am Dienstag jedoch mit weiteren Opfern, die unter den Schneemassen begraben sein sollen. »Leider bergen wir noch immer Tote«, sagte der Polizeichef der am stärksten betroffenen Stadt Buffalo, im Westen des Bundesstaates New York, dem Fernsehsender CNN.

Landesweit seien im Zusammenhang mit dem arktischen Wintersturm »Elliott« mehr als 52 Menschen gestorben, berichtete der Sender ABC. Der Sender CNBC bezifferte die Zahl der Todesopfer sogar mit 64. »Elliott« hatte großen Teilen der USA am Weihnachtswochenende meterhohen Schnee, Temperaturen im zweistelligen Minusbereich und orkanartigen Wind gebracht. Besonders betroffen war die Region rund um die Großen Seen im Nordosten der USA und an der Grenze zu Kanada. Hunderttausende Haushalte waren von Stromausfällen betroffen.

»Mein Herz ist bei denjenigen, die an diesem Feiertagswochenende geliebte Menschen verloren haben«, schrieb Präsident Joe Biden auf Twitter. New Yorks Gouverneurin Kathy Hochul sprach von einem »historischen Schneesturm«. Der US-Wetterdienst warnte für Dienstagvormittag (Ortszeit) mit weiteren Schneefällen, die vom Eriesee her über Erie County und angrenzende Bezirke hereinzögen.

Tausende Flüge gestrichen

Dazu käme es zu Windböen mit Geschwindigkeiten bis zu knapp 50 Stundenkilometern. Das könne zu sogenannten Whiteouts führen, bei denen die Autofahrer komplett vom Schneegestöber eingeschlossen seien und die Orientierung verlieren könnten. Für einige Bezirke am Ostufer des Eriesees, der zu den sogenannten Großen Seen gehört, galt deshalb am Dienstag weiterhin ein Fahrverbot.

Das Verkehrsministerium von New York twitterte Bilder von Schneeräumfahrzeugen, die sich auf vereisten Straßen durch die Schneemassen kämpften und von Lastwagen und Autos, die im Schneetreiben von der Fahrbahn abgekommen und im hohen Schnee stecken geblieben seien. Gouverneurin Hochul hatte bereits vergangene Woche den Notstand für den Bundesstaat New York ausgerufen. Präsident Biden sicherte dem Bundesstaat in der Nacht zum Dienstag Unterstützung des Bundes zu.

Die arktische Kaltfront brachte zudem die Weihnachtspläne vieler Reisender durcheinander: Von Freitag bis Sonntag wurden nach Angaben der Flugdaten-Webseite »FlightAware« mehr als 10.000 Flüge gestrichen. Für die kommenden Tage sagte der Wetterdienst für den mittleren Westen und den Osten des Landes mildere Temperaturen voraus.

© dpa-infocom, dpa:221226-99-17540/14