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Mädchen aus der Flut gerettet - Ehrung für Dustin Raatz

Er sei ein »Vorbild für uns alle«, sagt NRW-Ministerpräsident Hendrik Wüst. Für seinen mutigen Rettungseinsatz wurde Dustin Raatz jetzt geehrt.

Ehrung
NRW-Ministerpräsident Hendrik Wüst zeichnet Dustin Raatz mit der Rettungsmedaille des Landes Nordrhein-Westfalen aus. Foto: Rolf Vennenbernd
NRW-Ministerpräsident Hendrik Wüst zeichnet Dustin Raatz mit der Rettungsmedaille des Landes Nordrhein-Westfalen aus.
Foto: Rolf Vennenbernd

Hagen (dpa) - Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Hendrik Wüst (CDU) hat Dustin Raatz aus Halver im Sauerland für die Rettung eines schwerkranken Mädchens bei der Flut vor einem Jahr ausgezeichnet.

»Die Nacht, in der das Hochwasser nach Nordrhein-Westfalen kam, war ein Einschnitt in der Geschichte unseres Landes«, sagte Wüst. Mitten in dieser Katastrophe seien viele Menschen über sich hinausgewachsen, um andere zu retten. Vor allem der 36 Jahre alte Kranfahrer Raatz sei ein »Vorbild für uns alle«, betonte der NRW-Regierungschef. Am Mittag erhielt der frühere Soldat in einer Feierstunde in Hagen die Rettungsmedaille des Landes für seinen mutigen Einsatz.

Der letzte Akku war fast leer

Raatz hatte Chantal Caspari aus Hagen am 14. Juli 2021 aus dem überfluteten Gebiet in Sicherheit gebracht. Er hatte sich zu der damals 13-Jährigen mit einem tonnenschweren Bundeswehr-Lastwagen aus seinem Privatbesitz durch 1,50 Meter hohe Wassermassen durchgekämpft.

Das heute 14 Jahre alte Mädchen im Rollstuhl ist auf ein Beatmungsgerät angewiesen, der letzte Akku war fast leer. Mit seinem selbstlosen Engagement habe Raatz das Leben des Kindes gerettet und sich dabei selbst in Lebensgefahr gebracht, betonte Wüst. Bei der Feier waren auch Chantal und ihre Familie anwesend.

Nur einer kam durch

Alle anderen Hilfsversuche hatten sich damals als aussichtslos erwiesen, auch die Feuerwehr war nicht mehr durchgekommen. Ein Rettungshubschrauber konnte wegen des Unwetters nicht starten.

Beim Jahrhunderthochwasser waren am 14. und 15. Juli 2021 allein in NRW 49 Menschen ums Leben gekommen, Landstriche wurden verwüstet, Milliardenschäden verursacht. Für diesen Donnerstag ist ein ökumenischer Gedenkgottesdienst mit Hinterbliebenen der Opfer, mit Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier und mit Wüst in Euskirchen geplant.

© dpa-infocom, dpa:220712-99-996224/4