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Konferenz soll Schutz von Tieren und Pflanzen verbessern

Zerstörte Lebensräume, Übernutzung, Klimawandel: Der Druck auf Wildtiere und Pflanzen steigt. 184 Staaten diskutieren nun darüber, wie man sie vor übermäßigem Handel schützt. Es geht auch um Geld.

Elefanten
600 Wildarten sollen künftig besser geschützt werden - darunter sind auch Elefanten. Foto: Str
600 Wildarten sollen künftig besser geschützt werden - darunter sind auch Elefanten.
Foto: Str

Für Haie, Glasfrösche und Flusspferde liegen Schutzanträge auf dem Tisch, auch für Elefanten und Orchideen:

In Panama haben am Montag (Ortszeit) Vertreter von 184 Staaten mit oft entgegen gesetzten Interessen die Artenschutzkonferenz Cites begonnen, die freilebende Arten vor Übernutzung durch den internationalen Handel schützen soll.

Bei der Eröffnung wurde aufgerufen, lokale Gemeinschaften, junge Leute und Frauen stärker in die Bemühungen einzubeziehen. Die Last der Finanzierung solle zudem nicht allein den Ländern überlassen werden, in denen die Wildarten leben, sagte Cites-Generalsekretärin Ivonne Higuero. Am Dienstag sollen die Debatten um den Schutz von Meerestieren starten.

Higuero: Kosten lokal, Vorteile global

»Die Vorteile des Artenschutzes sind global, die Kosten werden allerdings lokal getragen«, sagte Higuero. Man müsse innovativ handeln und neue Finanzierungsquellen erschließen, auch private. Bei der Konferenz stehe viel auf dem Spiel - und das nicht nur für künftige Generationen, sondern schon in den kommenden Monaten und Jahren. Übernutzung und illegaler Handel beeinträchtigen laut Higuero die Ökosysteme und die biologische Vielfalt.

Mehr als 2500 Delegierte, Experten und Vertreter von Nichtregierungsorganisationen nehmen bis zum 25. November an dem Treffen teil. Cites ist ein 1973 in Washington unterzeichnetes Übereinkommen, das den nachhaltigen Handel mit freilebenden Tieren und Pflanzen sichern soll. Die Vertragsstaaten treffen sich alle drei Jahre. In Panama sollen 52 Anträge zum besseren Schutz von 600 Wildarten diskutiert werden.

Gerigk: »Höhepunkt der Artenkrise«

»Die Cites-Konferenz startet mitten auf dem bisherigen Höhepunkt der Artenkrise. Seit 1970 sind die beobachteten Bestände von Säugetieren, Vögeln, Fischen, Amphibien und Reptilien um durchschnittlich 69 Prozent zurückgegangen«, sagte in Panama die Pressesprecherin von WWF Deutschland, Rebecca Gerigk. »Auf der Konferenz brauchen wir deswegen dringend Entscheidungen zum besseren Schutz von Arten vor Übernutzung«. Auch die Umsetzung von Handelsregularien müsse verbessert werden.

Daniela Freyer, die für die Tierschutzorganisation Pro Wildlife an der Cites-Konferenz teilnimmt, ist zuversichtlich, dass in Panama gute Ergebnisse erzielt werden können: »Ich denke es wird auf jeden Fall Fortschritte geben, weil bei dem überwiegenden Teil der Themen, die diskutiert werden, es um einen besseren Schutz der Arten geht.«

Der Handel mit 38.000 Arten einschließlich ihrer Produkte ist unter Cites bereits verboten oder strikt reguliert. Mit vielen Wildarten wird allerdings weiterhin illegal gehandelt, unter anderem für die Herstellung von Elfenbein-Schnitzereien, vermeintlichen Delikatessen aus Haifischflossen oder Heilmitteln aus gemahlenem Nashorn-Horn und Teppichen aus Tigerfell.

© dpa-infocom, dpa:221115-99-521286/4