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Knatsch um Kronjuwel Kohinoor: Palast soll entscheiden

Wird der Diamant Kohinoor bei der Krönung von König Charles III. eingesetzt? Viele Inder fordern in sozialen Medien seine Rückkehr nach Indien. Was tun?

König Charles III.
Charles III. verliest im Mai die Rede der Königin zur Eröffnung der neuen Sitzungsperiode des Parlaments im House of Lords - neben ihm liegt die Imperial State Crown auf einem Kissen. Foto: Dan Kitwood
Charles III. verliest im Mai die Rede der Königin zur Eröffnung der neuen Sitzungsperiode des Parlaments im House of Lords - neben ihm liegt die Imperial State Crown auf einem Kissen.
Foto: Dan Kitwood

Im Streit um die Verwendung des aus Indien stammenden Diamanten Kohinoor bei der Krönung von König Charles III. und seiner Frau Camilla sieht die britische Regierung die Entscheidung beim Buckingham-Palast. »Der Palast ist sehr gut darin, die öffentliche und auch die internationale Stimmung einzuschätzen«. sagte der britische Außenminister James Cleverly am Donnerstag dem Sender Sky News.

Der weltberühmte hochkarätige Diamant ist Teil der Krönungskrone von Queen Mum, der Mutter von Queen Elizabeth. Er stammt aus der ehemaligen britischen Kolonie Indien, wo er im 19. Jahrhundert in den Besitz der Britischen Ostindien-Kompanie gelangte.

Im Tower zu besichtigen

Wie die britische Zeitung »The Telegraph« berichtete, stieß die Aussicht, Camilla könne die Krone mitsamt Kohinoor bei der geplanten Krönung am 6. Mai 2023 aufgesetzt bekommen, in Indien nicht auf Begeisterung. Das könne schmerzhafte Erinnerungen an die Kolonialzeit wecken und die Menschen könnten sich in die Tage des Empires zurückversetzt fühlen, warnte demnach ein Sprecher der indischen Regierungspartei BJP. Der »Telegraph« zitierte zudem Palastkreise, wonach die Verwendung des Diamanten oder der gesamten Krone geprüft werde.

Die Krone kann als Teil der Kronjuwelen im Londoner Tower besichtigt werden. Bereits kurz nach dem Tod von Queen Elizabeth II. forderten viele Inder in sozialen Medien die Rückkehr des Kohinoor-Diamanten, dessen Name »Berg des Lichts« bedeutet, in seine indische Heimat.

Für die Regierung in London ist die Angelegenheit heikel: Sie bemüht sich derzeit darum, ein Handelsabkommen mit Indien unter Dach und Fach zu bringen und will daher Neu Delhi keinesfalls verärgern.

Bericht im »Telegraph«

© dpa-infocom, dpa:221013-99-116299/2