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Klage: US-Rapper Combs und Ex-Freundin einigen sich

Rapper Combs zählt zu den erfolgreichsten Vertretern der Hip-Hop-Branche. Am Donnerstag reichte seine Ex-Freundin Klage wegen Vergewaltigung ein. Nun einigen sich beide auf einen Vergleich.

Sean Combs
US-Musiker Sean Combs sieht sich mit einer Zivilklage konfrontiert. Foto: Jordan Strauss/DPA
US-Musiker Sean Combs sieht sich mit einer Zivilklage konfrontiert.
Foto: Jordan Strauss/DPA

US-Rapper Sean Combs (54) und seine Ex-Freundin, die Sängerin Cassie, haben sich auf einen Vergleich geeinigt.

Nur einen Tag, nachdem Cassie (37) die Zivilklage wegen Vergewaltigung, Missbrauch und Körperverletzung bei einem Bundesgericht in New York eingereicht hatte, gaben beide Parteien Medienberichten zufolge bekannt, sich gütlich auf eine Beilegung des Falls geeinigt zu haben. Einzelheiten über die Bedingungen des Vergleichs gaben sie aber nicht bekannt. Combs hatte zuvor die Vorwürfe über seinen Anwalt zurückgewiesen. 

Cassie, mit bürgerlichem Namen Casandra Ventura, teilte in einer Erklärung mit, sie habe beschlossen, diese Angelegenheit gütlich zu lösen, »und zwar zu Bedingungen, die mir ein gewisses Maß an Kontrolle ermöglichen«. Sie wolle sich bei ihrer Familie, ihren Fans und Anwälten für deren unerschütterliche Unterstützung bedanken. Combs teilte mit: »Wir haben beschlossen, diese Angelegenheit gütlich zu lösen. Ich wünsche Cassie und ihrer Familie nur das Beste. In Liebe.«

35 Seiten lange Anklageschrift

Combs bleibt damit ein möglicherweise langer, unangenehmer Prozess mit der Veröffentlichung zahlreicher Beweise erspart. Ventura, deren Anschuldigungen nun öffentlich sind, vermeidet ein Kreuzverhör durch Combs' Anwälte.

Die Klägerin hatte Combs während ihrer jahrelangen Beziehung unter anderem sexuellen Missbrauch, Vergewaltigung, Einschüchterung und körperliche Gewalt vorgeworfen. In der 35 Seiten langen Anklageschrift wurden zahlreiche schwere Vorwürfe erhoben.

»Nach Jahren von Schweigen und Dunkelheit bin ich endlich so weit, meine Geschichte zu erzählen«, heißt es in einer Mitteilung der Klägerin, die der Deutschen Presse-Agentur vorliegt. Sie wolle über das erlebte Trauma sprechen, auch um damit anderen Opfern von Gewalt und Missbrauch in Partnerschaften zu helfen.

Combs ließ Vorwürfe zurückweisen

Combs weise diese »widerlichen und ungeheuerlichen« Vorwürfe entschieden zurück, teilte sein Anwalt Ben Brafman mit. Ventura habe damit gedroht, ein Buch über ihre Beziehung zu schreiben und 30 Millionen Dollar von Combs verlangt. Der Rapper habe dies als »offensichtliche Erpressung« abgelehnt, schreibt Brafman. Venturas Anwalt, Douglas Wigdor, entgegnete in einer Mitteilung, dass Combs der Sängerin Geld geboten habe, um die Klage zu verhindern. Ventura habe dies abgewiesen. 

Laut der Klageschrift lernte Ventura als 19-Jährige im Jahr 2005 den damals 37 Jahre alten Musiker kennen. Combs habe sie bei seinem Label Bad Boy Records unter Vertrag genommen. Während ihrer langjährigen Beziehung, die 2018 endete, habe er sie unter anderem mit Drogen, Misshandlungen und Androhung von Gewalt kontrolliert. Im Rahmen ihrer Klage verlangt Ventura Entschädigungszahlungen in nicht genannter Höhe. 

Rapper Combs (»Bad Boy for Life«, »I'll Be Missing You«), der auch als Plattenproduzent, Schauspieler und Geschäftsmann tätig ist, zählt zu den erfolgreichsten Vertretern der Hip-Hop-Branche. Bei der Vergabe der MTV Video Music Awards im September wurde Combs als Pionier und für seine einflussreiche Karriere mit dem »Global Icon Award« ausgezeichnet.

© dpa-infocom, dpa:231117-99-977804/3