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Kind 91 Stunden nach Türkei-Erdbeben aus Trümmern gerettet

Auch Tage nach dem Erdbeben im Westen der Türkei geben die Rettungskräfte die Suche nach Verschütteten nicht auf. Nun konnten die Helfer erneut ein Kind lebend aus den Trümmern retten. Einsatzkräfte versuchen nun, die Mutter zu finden.

Rettungskräfte in Izmir
Rettungskräfte suchen in den Trümmern eines eingestürzten Gebäudes in Izmir nach Überlebenden. Foto: Darko Bandic/AP/dpa
Rettungskräfte suchen in den Trümmern eines eingestürzten Gebäudes in Izmir nach Überlebenden. Foto: Darko Bandic/AP/dpa

IZMIR. Ein Mädchen ist 91 Stunden nach dem schweren Erdbeben im türkischen Izmir aus den Trümmern eines Wohnhauses gerettet worden. Das Kind sei drei Jahre alt und heiße Ayda Gezgin, schrieb Gesundheitsminister Fahrettin Koca auf Twitter.

Der Staatssender TRT hatte den Vornamen des Mädchens zunächst mit Ayla angegeben.

Auf Aufnahmen der Katastrophenschutzbehörde Afad war zu sehen, wie ein Rettungshelfer sich zu der Kleinen beugte, die voller Staub zwischen Schutt und Trümmern lag.

Der Rettungshelfer Ahmet Celik sagte TRT: »Ich habe ihre Stimme gehört. Ich habe meinen Kopf durch eine Lücke gesteckt. Sie hat gesagt: «Ich habe so Durst.»« Sie habe nach Wasser und Ayran (Getränk mit Joghurt) gefragt.

Ein anderer aus dem Rettungsteam sagte: »Wir sind sehr glücklich.« Das Mädchen habe nach seiner Mutter gefragt. Nach Angaben des Senders CNN Türk wird die Mutter noch unter den Trümmern vermutet. Die Einsatzkräfte versuchten nun, sie zu finden.

Umwelt- und Städteminister Murat Kurum sagte nach Angaben der staatlichen Nachrichtenagentur Anadolu, dem Mädchen gehe es gut. Die Rettungsarbeiten an vier Gebäuden gingen weiter.

Bereits am Montag waren ein dreijähriges Mädchen 65 Stunden und eine 14-Jährige 58 Stunden nach dem Erdbeben aus den Trümmern gerettet worden.

Bei dem schweren Beben vom Freitagnachmittag in der Ägäis waren Teile der Westtürkei und auch Griechenlands erschüttert worden. Nach neuesten Angaben kamen mehr als 100 Menschen in der Türkei ums Leben; mehr als 900 wurden verletzt. Auf der griechischen Insel Samos wurden zwei Jugendliche von Trümmern einer einstürzenden Mauer erschlagen. Das Zentrum des Bebens lag den Behörden zufolge im Meer vor der türkischen Provinz Izmir. Die türkische Katastrophenbehörde gab die Stärke mit 6,6 an, die US-Erdbebenbehörde USGS sogar mit 7.

In der Türkei verlaufen mehrere Verwerfungslinien. Das Land wird immer wieder von schweren Erdbeben erschüttert. Erst im Januar waren bei zwei Beben in den osttürkischen Städten Elazig und Malatya mehr als 40 Menschen getötet worden. (dpa)