Ermittler haben einen im Wald gefundenen Kieferknochen der vor 27 Jahren verschwundenen Sonja Engelbrecht zugeordnet. Sie gehen nun davon aus, den Ort gefunden zu haben, an dem die Leiche der jungen Frau abgelegt wurde.
»Die DNA stimmt überein«, sagte ein Polizeisprecher am Donnerstag, nachdem die Knochen rechtsmedizinisch untersucht worden waren.
Die Polizei hatte den Kieferknochen und einige Zähne am Dienstag im Rahmen einer großen Suchaktion in einem Waldstück bei Kipfenberg im oberbayerischen Landkreis Eichstätt zwischen zwei Felsen gefunden. »Wir gehen davon aus, im Bereich dieser Felsspalte ist der Ablegeort«, sagte ein Sprecher der Polizei. Das Skelett sei aber nicht vollständig, Knochenteile fehlten - wohl auch, weil sie von Tieren davongetragen worden seien.
Rund 100 Kräfte im Einsatz
Ein Oberschenkel der 1995 verschwundenen 19-Jährigen war etwa 200 Meter vom jetzigen Fund entfernt bereits im Sommer 2020 von einem Waldarbeiter gefunden worden. Als er dann etwa ein Jahr später der Vermissten zugeordnet werden konnte, begann eine große Suchaktion in dem Waldstück, die im Winter unterbrochen und an diesem Montag wieder aufgenommen wurde. Rund 100 Einsatzkräfte beteiligten sich an der Suche, die auch nach dem Fund der Knochenteile weitergehen soll, wie ein Polizeisprecher sagte.
Wie Sonja Engelbrecht starb, ist nach wie vor ein Rätsel. Ob die neuen Knochenfunde helfen können, es zu lösen, ist nach Polizeiangaben noch unklar. Bereits nach dem Fund des Oberschenkelknochens aber gingen die Ermittler davon aus, dass die junge Frau einem Gewaltverbrechen zum Opfer fiel.
Ihre Familie hatte Sonja Engelbrecht zum letzten Mal am 10. April 1995 gesehen - kurz nach ihrem 19. Geburtstag. Sie brach an jenem Tag auf, um sich mit einem Freund zu treffen - und verschwand spurlos.
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