Nach dem Museumseinbruch und dem Gold-Diebstahl im oberbayerischen Manching haben die in der Umgebung sichergestellten Fundstücke noch keine neue Spur ergeben. »Die Kollegen haben noch nicht alles ausgewertet, aber zumindest ist Stand Nachmittag noch nichts Neues zu berichten«, sagte ein Sprecher des Bayerischen Landeskriminalamtes am Samstag. Am Vortag hatte die Polizei mit einem großen Aufgebot an Kräften unter anderem mit Metallsonden die Umgebung des Museums abgesucht und mehrere Gegenstände sichergestellt, die mit dem Diebstahl in Zusammenhang stehen könnten.
Nach den bisherigen Ermittlungen waren die unbekannten Täter am frühen Dienstagmorgen in das Manchinger Kelten- und Römer-Museum eingestiegen, um dort einen mehr als 2000 Jahre alten Goldschatz aus der Keltenzeit zu stehlen. Die Einbrecher entkamen mit fast 500 Münzen. Sie waren 1999 bei einer archäologischen Grabung in Manching entdeckt worden. Es handelt sich laut Museum um den »größten keltischen Goldfund des 20. Jahrhunderts«.
Materalwert von rund 250.000 Euro
Der reine Materialwert des 3,7 Kilo schweren Schatzes wird auf rund eine Viertelmillion Euro geschätzt, der Handelswert für die historischen Münzen geht in die Millionen - dürfte aber schwer zu realisieren sein, weil die Münzen eine Vielzahl individueller Merkmale aufweisen, die gut dokumentiert sind. Experten befürchten deshalb, dass die Täter das Gold einfach einschmelzen und dann verkaufen könnten.
Sie waren offenbar hoch professionell vorgegangen: Zum Zeitpunkt des Einbruchs kam es auch zu einer Sabotage des Telefonnetzes in dem Ingolstädter Vorort. In der Folge waren Telefon, Internet und auch die Alarmanlage des Manchinger Museums lahmgelegt.
Die Beamten prüfen auch Zusammenhänge mit ähnlichen Fällen aus den vergangenen Jahren wie dem spektakulären Juwelendiebstahl aus dem Grünen Gewölbe in Dresden und dem Münz-Diebstahl aus dem Bode-Museum in Berlin.
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