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König Felipe und Juan Carlos gehen segeln - getrennt

Ein Treffen von Vater und Sohn ist nicht vorgesehen: Der umstrittene Altkönig Juan Carlos ist auf Spanienbesuch, was nicht allen gefällt. Derweil bereitet sich König Felipe vor Mallorca auf eine Regatta vor.

König Felipe auf Mallorca
König Felipe VI. (r), auf dem Segelboot »Aifos« in Palma de Mallorca. Foto: Raúl Terrel/DPA
König Felipe VI. (r), auf dem Segelboot »Aifos« in Palma de Mallorca.
Foto: Raúl Terrel/DPA

Spaniens König Felipe VI. und sein Vater, Altkönig Juan Carlos, sind am Samstag segeln gegangen - allerdings rund 1000 Kilometer voneinander entfernt. Der Monarch ging vor Mallorca aufs Wasser. Mit seinem Boot »Aifos« trainierte der 55-Jährige für die Regatta »Copa del Rey« (Königspokal), die am Montag vor der spanischen Mittelmeer-Insel beginnt. Juan Carlos (85) nahm derweil in Sanxenxo im Nordwesten des Landes als Skipper des Bootes »Bribón« an einer Regatta teil, die am Sonntag zu Ende geht.

Juan Carlos stattet seinem Heimatland dieser Tage erst den dritten Besuch ab, seitdem er im Sommer 2020 nach Abu Dhabi ins Exil ging. Offizielle Informationen dazu gibt es nicht. Ein Treffen des umstrittenen Altkönigs mit Sohn Felipe sei nicht vorgesehen, berichteten der TV-Sender RTVE und andere Medien unter Berufung auf »Kreise« des Altkönigs, der bisher keine Stellungnahme abgab. Felipe wartet nach Medienberichten auf Frau Letizia und die Töchter Leonor und Sofía, um den traditionellen Familien-Sommerurlaub im Marivent-Palast in Palma zu beginnen - ohne Opa allerdings.

Juan Carlos war am Mittwoch im Privatjet in Spanien eingetroffen. Laut Medien will er am Montag nach Abu Dhabi zurückfliegen. Vize-Regierungschefin Yolanda Díaz sagte vor dem Besuch, der 2014 abgedankte Juan Carlos müsse diesen neuen Aufenthalt in Spanien dazu nutzen, um endlich »Rechenschaft abzulegen«.

Beim ersten Heimatbesuch im Mai 2022 war vieles schiefgegangen: Nicht nur der Medienrummel verursachte damals beim Königshaus und der Regierung Unbehagen. Das Verhalten von Juan Carlos wurde als »unbescheiden« kritisiert. Er habe »die Chance verpasst«, die Bürger um Verzeihung zu bitten, klagten damals Regierungssprecher. Der zweite Besuch verlief vor drei Monaten ruhiger und diskreter.

Im Frühjahr 2022 waren in Spanien alle Strafermittlungen wegen finanzieller Unregelmäßigkeiten gegen den Mann aus dem Haus der Bourbonen eingestellt worden. Man war damals davon ausgegangen, dass Juan Carlos, der fast vier Jahrzehnte lang Staatsoberhaupt Spaniens war, schon bald endgültig in die Heimat zurückkehren würde. Doch so kam es nicht. Laut Medien sind sowohl das Königshaus als auch die linke Regierung gegen eine Rückkehr nach Spanien.

© dpa-infocom, dpa:230729-99-597741/4