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Japanisches Mädchen spielt U-Bahn-Fahrerin - Züge verspätet

Japans Bahnen sind für ihre Pünktlichkeit bekannt. Doch in der Stadt Kobe schlüpft ein Kind in den Führerstand und wirbelt den Fahrplan durcheinander.

Japan
Pendler drängen sich in Tokio in einen Waggon (Symbolbild). Foto: Kiichiro Sato
Pendler drängen sich in Tokio in einen Waggon (Symbolbild).
Foto: Kiichiro Sato

In Japan hat sich ein kleines Mädchen in die unverschlossene Lokführerkabine einer U-Bahn geschlichen und damit den Bahnhofsbetrieb durcheinander gewirbelt. Wie die japanische Zeitung »Yomiuri Shimbun« meldete, hatte der U-Bahn-Fahrer nach Ankunft im Endbahnhof Seishin-chuo in der Großstadt Kobe zwecks Wendebetrieb die Fahrerkabine verlassen und dabei vorschriftswidrig die Tür unverschlossen gelassen.

Das Mädchen schlüpfte hinein und begann, an den Armaturen herumzuspielen. Dabei schaltete es die Scheinwerfer und die Fahrzielanzeige des parkenden Zuges aus, hieß es. Kurz darauf wurde das Mädchen entdeckt und aufgefordert, die Fahrerkabine zu verlassen.

Doch die Kleine war offenbar eine so begeisterte »Lokführerin«, dass sie sich prompt auf einem Nachbargleis wieder in eine unabgeschlossene Fahrerkabine stahl. Da der Bahnbetreiber darauf erstmal sicherstellen musste, dass sie nicht etwas kaputt gemacht hatte und die Züge sicher waren, geriet dadurch der Fahrplan durcheinander. Insgesamt 23 Züge hätten sich um bis zu 18 Minuten verspätet, wovon rund 3000 Fahrgäste betroffen gewesen sein, hieß es.

Japan ist stolz auf die legendäre Pünktlichkeit seiner Züge. Sie sucht weltweit ihresgleichen. Verspätungen sind genauso verpönt wie zu frühes Abfahren. Außer bei Naturkatastrophen kommt es denn auch kaum zu Verspätungen. »Wir entschuldigen uns zutiefst für die verursachten Probleme. Wir werden dafür sorgen, dass die Türen verschlossen sind«, zitierte das Blatt das Verkehrsbüro in Kobe.

© dpa-infocom, dpa:230106-99-122540/3