KÖLN. »Das ist der beste Bachelor, den es je gab«, schwärmte eine Kandidatin nach dem ersten Treffen mit Niko Griesert, der seit vergangenem Mittwoch in der neuen Bachelor-Staffel auf seine Traumfrau sucht. Der 27-Jährige wirkt sehr nett, höflich und unaufgesetzt zu sein. RTL ist damit auf Wiedergutmachungs-Tour nachdem Vorgänger Sebastian Preuss als der schlimmste Bachelor aller Zeiten in die Bachelor-Geschichte eingegangen ist. Kurze Erinnerung: In der Sendung bedrängte der Rosenkavalier teilweise die Frauen, ihn zu küssen. Während der Ausstrahlung sorgte er im realen Leben als »Schwan-Schläger« für Schlagzeilen.
Von Niko Griesert ist all das nicht zu erwarten. Nur ein einziges Mal hat er in der Auftaktfolge ein klitzekleines bisschen aus der Reserve locken lassen. Nachdem Stefanie eine Chili-Schote aus dem Dekolleté ihres chiliroten Abendkleides zog, zwang die Kandidatin ihn förmlich diese zu essen, obwohl er gar kein Fan von scharfem Essen ist. »Crazy« flüsterte er der Dame im Singsang hinterher, während er die Chili-Schote hinter ihrem Rücken wieder ausspuckte. Ansonsten nahm Niko alle Fremdschäm-Momente beim ersten Aufeinandertreffen mit 17 von 22 potenziellen Traumfrauen (fünf sind noch in Corona-bedingter Quarantäne) mit stoischer Gelassenheit hin. Selbst die peinliche Yoga-Einheit in Abendgarderobe mit Kandidatin Hannah ließ er lächelnd über sich ergehen.
Der aktuelle Bachelor gibt sich als wahrer Mr. Perfect. Auch die Kandidatinnen scheinen bis auf Chili- Stefanie und Yoga-Hannah »normal« zu sein. Der obligatorische Zickenkrieg ist in dieser Staffel noch nicht in Sicht. »Wo kommen wir denn da hin?«, fragt sich der Trash-TV-gestählte Stamm-Zuschauer, die Corona-bedingt schon mit einer kastrierten Dschungel-Show leben müssen. Die Sendung lebt schließlich von Eifersüchteleien unter den Kandidatinnen und vor allem vom mehr oder weniger offensichtlichem Macho-Gehabe des Junggesellen. Wenn sich nichts gravierend ändert, ist Niko nicht der beste, sondern der langweiligste aller Bachelor. (GEA)