Offenbach/Berlin (dpa) - Dicke Luft nach dem nächtlichen Feuerwerk: In vielen Ballungsgebieten in Deutschland zeigten die Messwertstationen des Umweltbundesamtes (UBA) am Vormittag sehr hohe Feinstaubwerte an.
»Die Luftqualität ist überall in den großen Metropolen schlechter«, sagte ein Sprecher des Deutschen Wetterdienstes mit Verweis auf die UBA-Daten vom Neujahrstag. Ein Blick auf die Werte der Messstationen bestätigt dies: In der Rhein-Main-Region oder im Ruhrgebiet, in Bremen und Hannover, München oder Nürnberg markierten dunkelrote Farbpunkte am Mittwochvormittag eine sehr schlechte Luftqualität, die vor allem auf erhöhte Feinstaubwerte zurück ging.
Zu den Raketen kam regional Windstille: So hat beispielsweise in Stuttgart die Kombination aus Wetterlage und Feuerwerk zu vielen Einsätzen der Feuerwehr wegen Fehlalarmen von Brandmeldern geführt. Qualm und Rauch seien nicht nach oben abgezogen, sondern hätten sich am Boden gestaut, erklärte ein Sprecher der Integrierten Leitstelle.
Das Umweltbundesamt (UBA) rechnete in einer Broschüre damit, dass pro Jahr rund 4200 Tonnen Feinstaub durch das Abbrennen von Feuerwerk ausgestoßen werden, der größte Teil davon in der Silvesternacht. Die Feuerwerksindustrie kritisierte diese Berechnung kürzlich als zu hoch und verwies auf eigene Messungen beim Abbrennen von Feuerwerk. Die Ergebnisse wolle man im Januar zunächst dem UBA und anschließend der Öffentlichkeit vorstellen, so der Verband der pyrotechnischen Industrie (VPI). Das UBA möchte die VPI-Messwerte prüfen.
Bei Feinstaub handelt es sich um kleinste Teilchen. Je nach Größe können diese nicht nur tief in Lunge und Bronchien, sondern auch ins Blut gelangen und Erkrankungen des Herz-Kreislauf-Systems hervorrufen. Extrem hohe Luftbelastung kann kleinen Kindern, Senioren, aber auch Asthmatikern und chronisch Lungenkranken akute Probleme wie Husten und Atembeschwerden bereiten.
Aktuelle UBA-Daten zu Luftverschmutzung