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Hilft Hühnersuppe? Erkältungstipps im Faktencheck

Laufende Nase oder Kratzen im Hals: Die Erkältungszeit ist zurück. Um die lästigen Beschwerden loszuwerden, greifen Menschen auf diverse Hausmittel zurück. Doch helfen die überhaupt?

Erkältung
Herbst ist Erkältungszeit. Was hilft und was hilft nicht? Foto: Susann Prautsch/DPA
Herbst ist Erkältungszeit. Was hilft und was hilft nicht?
Foto: Susann Prautsch/DPA

Ob in der Bahn, am Arbeitsplatz, bei einem Konzert oder in einer Sporthalle: Zurzeit wird wieder viel geschnieft, geschnäuzt und gehustet. Denn mit dem Herbst hat längst die Erkältungssaison begonnen. Manche gehen zum Arzt und lassen sich Medikamente verschreiben, andere greifen lieber auf altbekannte Hausmittel zurück. Was helfen kann und was eher nicht.

Behauptung: Gurgeln lindert Halsschmerzen.

Bewertung: Richtig.

Fakten: Gurgeln etwa mit einer Salzlösung oder mit Kräutertee befeuchtet der Stiftung Gesundheitswissen zufolge die Schleimhäute. Allerdings wirke sich dies nur auf deren Oberfläche aus. »Die Entzündung in den tieferen Regionen der Schleimhaut bleibt davon unberührt«, heißt es. Es gebe keine ausreichenden wissenschaftlichen Belege, dass Gurgeln gegen eine Halsentzündung wirke.

Jedoch könne Gurgeln dafür sorgen, dass zumindest Schmerzen gelindert würden. Die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) teilt mit, die Wirksamkeit eines 15-prozentigen Salbeisprays zur Behandlung einer schmerzhaften viralen Halsentzündung sei in einer wissenschaftlichen Studie belegt worden.

Behauptung: Inhalieren macht die Nase frei.

Bewertung: Unklar.

Fakten: Mit dem Kopf über eine Schüssel mit heißem Wasserdampf: Inhalieren ist bei einer Erkältung eine beliebte Methode und oft wohltuend. Nach Angaben der Stiftung Gesundheitswissen unterstützt das Inhalieren die natürliche Reinigungsfunktion der Schleimhaut. Der heiße Wasserdampf befeuchte die Schleimhäute. Dem Forschungsnetzwerk Cochrane zufolge haben Studien zwar gezeigt, dass eine Erkältung sich durch Inhalieren nicht verschlimmere. Jedoch hätten sich die Symptome auch nicht wesentlich verbessert.

Die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung empfiehlt mit Berufung auf die Gesellschaften für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde und Kopf- und Hals-Chirurgie sowie die Gesellschaft für Allgemeinmedizin und Familienmedizin hingegen Dampfinhalationen bei 38 bis 42 Grad Celsius.

Behauptung: Eine heiße Zitrone hilft gegen eine Erkältung.

Bewertung: Bedingt.

Fakten: Frische Zitronen enthalten Vitamin C, das nach Angaben der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung für das Abwehrsystem wichtig ist. Um das hitzeempfindliche Vitamin allerdings nicht zu zerstören, sollte das Getränk allenfalls leicht erwärmt werden. »Eine Wirksamkeit dieses Hausmittels bei einer bestehenden Erkältung wurde bisher nicht nachgewiesen«, erläutert die Bundeszentrale.

Behauptung: Hühnersuppen haben eine positive Wirkung.

Bewertung: Richtig.

Fakten: In vielen Haushalten wird aus Überzeugung die gute alte Hühnersuppe aufgetischt, um wieder fit zu werden. Laut der Stiftung Gesundheitswissen sorgt die Wärme bei der Hühnersuppe dafür, dass sich Blutgefäße weiten und das Gewebe besser durchblutet wird. Deshalb habe die Suppe eine wohltuende Wirkung. »Generell können warme Flüssigkeiten bewirken, dass Sekrete gelockert werden und besser abfließen.« Hühnersuppe liefere dem angeschlagenen Körper zudem wichtige Nährstoffe. Eine Studie der Universität von Nebraska in den USA deutet außerdem darauf hin, dass die Suppe entzündungshemmend wirkt.

Behauptung: Ingwer regt das Immunsystem an.

Bewertung: Richtig.

Fakten: Das Leibniz-Institut für Lebensmittel-Systembiologie an der Technischen Universität in München fand heraus, dass Ingwer das Immunsystem stimuliert. Demnach setzen geringe Mengen eines Ingwer-Inhaltsstoffes weiße Blutkörperchen in Alarmbereitschaft. Roman Huber, Leiter des Uni-Zentrums Naturheilkunde in Freiburg, erklärt, Ingwer enthalte viele medizinisch wirksame Stoffe. Auch die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung teilt mit, in Ingwer gebe es Stoffe, die entzündungshemmend und zellschützend seien.

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© dpa-infocom, dpa:231101-99-779513/2