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Happy End oder Pflichtbesuch? - Harry kommt zur Krönung

Seit Prinz Harry und seine Frau Meghan sich vom britischen Königshaus losgesagt haben, sind die Gräben tiefer geworden. Am wichtigsten Tag im Leben seines Vaters wird Harry nun dabei sein - allerdings nur auf Stippvisite.

Prinz Harry
Prinz Harry (l), Herzog von Sussex, nimmt an der Krönungszeremonie seines Vaters teil. Foto: Victoria Jones
Prinz Harry (l), Herzog von Sussex, nimmt an der Krönungszeremonie seines Vaters teil.
Foto: Victoria Jones

Harry kommt, Meghan bleibt zuhause. Rund drei Wochen vor dem großen Tag ist die brisanteste Frage rund um die Krönung von König Charles III. endlich geklärt. Mit einem knappen Statement bestätigte der Palast die Teilnahme des abtrünnigen Königssohns und setzte damit monatelangen Spekulationen ein Ende. Trotzdem bleiben viele Fragen zu der Entscheidung offen. Allen voran: Warum?

Einer der Gründe für das Fernbleiben von Herzogin Meghan (41) und den Kindern Prinzessin Lilibet und Prinz Archie ist dem gut vernetzten Royal-Insider und Autor Omid Scobie zufolge, dass Archie ausgerechnet am Tag der Krönung vier Jahre alt wird. Doch der Wunsch nach einem ausgiebigen Kindergeburtstag daheim dürfte nicht allein ausschlaggebend gewesen sein. Seit Monaten herrscht Eiszeit zwischen dem Palast und Meghan und Harry (38) - erst recht, seit dieser mit der Veröffentlichung seiner Memoiren erneut scharf gegen seine Familie ausgeteilt hat.

Reden soll Harry mit seinem Vater Charles (74) und auch Bruder William (40) schon seit Monaten nicht mehr. Stattdessen sei der Entscheidung ein »transatlantisches Ping-Pong« per E-Mail vorausgegangen, berichteten britische Medien. Dass Harry sich schließlich fürs Kommen entschieden habe, sei sehr persönlich und keine PR, betonen Insiderquellen im »Telegraph«. Ihm sei bewusst, dass es sich um den wichtigsten Tag im Leben seines Vaters handele.

Die Krönung von König Charles (74) und seiner Frau Camilla (75) wird am 6. Mai in der Londoner Westminster Abbey stattfinden - mit zahlreichen Staatsgästen sowie Mitgliedern der britischen Gesellschaft, die für besondere Leistungen ausgezeichnet wurden. Im Anschluss folgt eine Krönungsprozession in der goldenen Staatskutsche vor den Augen von Tausenden Schaulustigen.

Was die Presse schreibt

»König erleichtert, dass Harry kommt«, titelte der »Daily Express« am Donnerstag. Palastquellen streuen, dass es Charles wichtig sei, beide Söhne dabei zu haben. Ist das also das langersehnte Happy End? Die »Daily Mail« schreibt immerhin von einem Ölzweig, den Harry seiner Familie anbiete, nachdem er zuvor ein klärendes Gespräch vor der Krönung zur Bedingung für sein Kommen hatte machen wollen.

Doch Details verraten, dass Harrys Anwesenheit in der Westminster Abbey allenfalls ein erster, kleiner Schritt Richtung Versöhnung sein kann. Experte Scobie schrieb auf Twitter, Harrys Reise werde »ein ziemlich kurzer Trip nach Großbritannien sein, bei der er nur an der Krönungszeremonie in der Westminster Abbey teilnehmen« wird. Kein Konzert, kein Beisammensein mit der Familie, erst recht kein Auftritt auf dem berühmten Balkon des Buckingham-Palastes.

Keine Konfrontation geplant

Außerdem geht die Familie mit ihrer Entscheidung der schwierigeren Konfrontation gezielt aus dem Weg. Schließlich ist es vor allem Harrys Frau Meghan gewesen, die immer wieder im Kreuzfeuer des britischen Boulevards stand. Auch der Umgang des Königshauses mit ihr - nach Ansicht des Paares von mangelnder Unterstützung und teils sogar Rassismus geprägt - gehört zu den bittersten Konfliktthemen.

Auch wenn sich das niemand zu sagen traue, herrsche im Palast heimliche Erleichterung über Meghans Fortbleiben, kommentiert die »Daily Mail«-Koluministin Sarah Vine - und hält nicht mit ihrem für den britischen Boulevard typischen harschen Urteil hinter dem Berg: »Bei der Krönung sollte es um den König und die Königin gehen, um die königliche Familie als britische Institution - nicht um diese beiden Jammerlappen mit ihren endlosen Beschwerden und vermeintlichen Kränkungen.«

Tweet von Omid Scobie

Bericht in der »Daily Mail«

Bericht im »Telegraph«

© dpa-infocom, dpa:230413-99-301672/3