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Halle/Saale und Nordhorn sind »Bahnhöfe des Jahres«

Seit 2004 zeichnet die Allianz Pro Schiene Bahnhöfe aus, die besonders einladend wirken, bei der Wegeführung punkten oder gute Infos liefern. Dieses Jahr geht der Titel gleich an zwei Haltestellen.

Hauptbahnhof Halle
Ausgezeichnet: Der Hauptbahnhof in Halle/Saale. Foto: Hendrik Schmidt/DPA
Ausgezeichnet: Der Hauptbahnhof in Halle/Saale.
Foto: Hendrik Schmidt/DPA

Die Bahnhöfe Halle an der Saale Hbf und Nordhorn in Niedersachsen tragen in diesem Jahr den Titel »Bahnhof des Jahres«. Das teilte der Bahnlobby-Verband Allianz Pro Schiene am Donnerstag mit. Der Verband vergibt den Titel bereits zum 20. Mal.

»Es ist nicht nur das imposante historische Bahnhofsgebäude, mit dem Halles Hauptbahnhof punkten kann. Vielmehr überzeugten die «inneren» Werte des Bahnhofs: Er ist hell, freundlich und sauber, es gibt vielfältige Einkaufs- und Sitzmöglichkeiten sowie eine ganz individuelle Gestaltung mit modernen grafischen Elementen«, sagte Verbandsgeschäftsführer und Jury-Mitglied Dirk Flege zur Begründung. Außerdem lobte die Jury, dass die Fahrgäste QR-Codes an den Wänden scannen und daraufhin Musik hören können. Der Bahnhof liefere damit den Soundtrack zur Reise gleich mit. »Das ist wirklich besonders«, sagte Flege.

Verbesserungsbedarf sieht die Jury unter anderem bei der Wegeführung zu den Straßenbahnen und bei den Abstellmöglichkeiten für Fahrräder - der Bedarf sei bisher noch nicht gedeckt. »Wünschenswert wären außerdem weitere Unterstellmöglichkeiten für Fahrgäste auf den Bahnsteigbereichen außerhalb der Bahnsteighallen, um sie auch an den äußeren Gleisabschnitten vor Regen zu schützen«, hieß es in der Jury-Begründung.

»Herzblut für die Reisenden überall spürbar«

Der ebenfalls ausgezeichnete Bahnhof in Nordhorn liegt an einer 2019 für den Personenverkehr reaktivierten Schienenstrecke. »Der Bahnhof Nordhorn bietet vieles, was ein Großstadtbahnhof zu bieten hat, nur auf engerem Raum. Das Herzblut, das in die Gestaltung des Bahnhofs geflossen ist, ist für die Reisenden überall spürbar«, sagte Flege. Der Innenbereich des Bahnhofscafés sei beispielsweise einem alten Zugabteil nachempfunden, zudem sei auch die Anschlussmobilität »ausgezeichnet« mitbedacht worden. Als einzigen Kritikpunkt nannte die Jury auch hier eine nicht ausreichende Zahl an Fahrradstellplätzen.

»Bahnhof des Jahres«
Blick in einen Gastronomiebereich im Bahnhof von Nordhorn. Foto: Friso Gentsch/DPA
Blick in einen Gastronomiebereich im Bahnhof von Nordhorn.
Foto: Friso Gentsch/DPA

Mit dem Titel »Bahnhof des Jahres« zeichnet die Allianz pro Schiene seit 2004 die besten Bahnhöfe Deutschlands aus. Die Jury achtet dabei eigenen Angaben zufolge auf gute Informationsmöglichkeiten für die Fahrgäste sowohl zu Verbindungen als auch zu anderen Verkehrsmitteln am Bahnhof, zu Serviceeinrichtungen und Sehenswürdigkeiten. Der »Bahnhof des Jahres« soll darüber hinaus sauber und gepflegt sein, Menschen mit unterschiedlichen Mobilitäts- und Reisebedürfnissen ansprechen und durch andere Verkehrsmittel lokal und regional verbunden sein. In den vergangenen Jahren wurden unter anderem die Bahnhöfe Cottbus Hbf, Coburg, Bad Bentheim und Wittenberg ausgezeichnet.

Der Bahnhof Nordhorn erhält die Auszeichnung zum »Bahnhof des Jahres« auch stellvertretend für die übrigen Bahnhöfe und Haltepunkte der Bentheimer Eisenbahn an der Strecke zwischen Bad Bentheim, Nordhorn und Neuenhaus. Über Jahrzehnte konnten Reisende hier nur mit Bus oder Auto an ihr Ziel kommen, ehe die Strecke reaktiviert wurde. Die Bahnhöfe auf dieser Strecke hätten »Vorbildcharakter für andere Bahnhöfe im ländlichen Raum«, so die Jury.

© dpa-infocom, dpa:230824-99-937945/7