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Haftbefehle wegen Verdacht auf Drogenhandel über Postfiliale

Sie sollen international Drogen verkauft haben und diese aus einer Kölner Postfiliale verschickt haben. Polizei und Staatsanwaltschaft gehen gegen die mutmaßlichen Dealer vor. Doch einer von ihnen ist abgetaucht.

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Mutmaßliche Drogenhändler sollen Drogen über eine Kölner Postfiliale verschickt haben. Foto: Monika Skolimowska/DPA
Mutmaßliche Drogenhändler sollen Drogen über eine Kölner Postfiliale verschickt haben.
Foto: Monika Skolimowska/DPA

Sie sollen mehrere Hundert Kilogramm Drogen verkauft und über eine Kölner Postfiliale verschickt haben: Am Mittwoch sind Polizei und Staatsanwaltschaft gegen international agierende mutmaßliche Drogenhändler vorgegangen. Die Einsatzkräfte durchsuchten mehrere Wohn- und Geschäftsräume in Köln und vollstreckten mehrere Haftbefehle, wie die Generalstaatsanwaltschaft Koblenz und die Zentrale Kriminalinspektion Oldenburg mitteilten.

Den Verdächtigen wird demnach vorgeworfen, chemische Drogen über das sogenannte Darknet vertrieben zu haben. Es bestehe der Verdacht des bandenmäßigen Handeltreibens mit Betäubungsmitteln in nicht geringer Menge, hieß es in der Mitteilung.

Umsatz von mehr als 950.000 Euro

Zwei Hauptbeschuldigte im Alter von 37 und 42 Jahren sollen von November 2019 bis Dezember 2021 in mehr als 9000 Fällen Handel mit Betäubungsmittel getrieben haben, hieß es. Insgesamt sollen sie mindestens 740 Kilogramm Amphetamin, 19 Kilogramm MDMA, 40.000 MDMA-Tabletten und über 7 Kilogramm Metamphetamin vertrieben haben. MDMA ist der Hauptwirkstoff von Ecstasy. Nach bisherigen Ermittlungen sollen sie dabei einen Umsatz von mehr als 950.000 Euro gemacht haben.

Sieben weitere Menschen mit deutscher oder niederländischer Staatsangehörigkeit im Alter von 29 bis 78 Jahren sollen den Hauptverdächtigen bei den Taten geholfen haben. So werden etwa zwei Niederländer verdächtigt, Kurierfahrten unternommen zu haben. Der deutsche Betreiber der Postfiliale und seine Mitarbeiterin sollen »die Pakete außerhalb der üblichen Öffnungszeiten angenommen und deren Zustellung über die Deutsche Post veranlasst« haben.

Ein Hauptbeschuldigter ist untergetaucht

Gegen einen Hauptbeschuldigten, die mutmaßlichen Kuriere und die Verantwortlichen der Postfiliale wurden Haftbefehle des Amtsgerichts Koblenz in Deutschland und den Niederlanden vollstreckt, hieß es weiter. Die Verantwortlichen der Postfiliale seien noch am Mittwoch dem Amtsgericht Koblenz vorgeführt worden, das Untersuchungshaft angeordnet habe. Drei in den Niederlanden Festgenommene sollen am Donnerstag dem zuständigen Gericht in Amsterdam vorgeführt werden. »Der zweite Hauptbeschuldigte ist untergetaucht. Nach ihm wird gefahndet«, hieß es weiter.

Insgesamt seien am Mittwoch mehr als 100 deutsche und niederländische Kräfte im Einsatz gewesen. Es seien schriftliche Unterlagen, Datenträger und Kommunikationsmittel sichergestellt worden. Zudem fanden die Kräfte 55 Liter Amphetaminbase, eine Schusswaffe und Bargeld in Höhe von über 150.000 Euro. Dem Einsatz gingen laut Mitteilung mehr als zwei Jahre Ermittlungen voraus.

© dpa-infocom, dpa:230628-99-218134/2