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Hafenstadt Helsingborg ringt mit Kokainschmugglern

Der schwedische Zoll schlägt Alarm. Seit Jahresbeginn seien 867 Kilogramm Kokain im Hafen der südschwedischen Großstadt Helsingborg beschlagnahmt worden - weitaus mehr als in ganz Schweden im gesamten Jahr 2022.

Hafen von Helsingborg
Blick auf den Hafen von Helsingborg, dem Einfallstor für Drogen nach Schweden. Foto: Friso Gentsch
Blick auf den Hafen von Helsingborg, dem Einfallstor für Drogen nach Schweden.
Foto: Friso Gentsch

Drogenschmuggler versuchen nach Angaben des schwedischen Zolls verstärkt, Kokain über den Hafen von Helsingborg ins Land zu bringen. Seit Jahresbeginn seien 867 Kilogramm der Droge in dem Hafen der südschwedischen Großstadt beschlagnahmt worden - das sei mehr als in ganz Schweden im gesamten Jahr 2022, teilte die Zollbehörde am Freitag mit. Rechne man das Kokain hinzu, das auf dem Weg nach Helsingborg bereits im Ausland sichergestellt worden sei, dann handle es sich seit September gar um 1336 Kilogramm an beschlagnahmtem Kokain.

»Es geht um einen Milliardenbetrag, den die organisierte Kriminalität mit dem Kokainmarkt verdient«, erklärte der zuständige Staatsanwalt Magnus Pettersson. Dies nähre die Bandenkriminalität und stecke hinter den vielen Konflikten, die zu den vielen Schusswaffenvorfällen im Land geführt hätten. Schweden hat seit geraumer Zeit mit einer um sich greifenden Bandenkriminalität zu kämpfen, die sich immer wieder in Schüssen und vorsätzlich herbeigeführten Explosionen äußert.

Erst vor zwei Wochen hatte der Zoll einen der größten Kokainfunde überhaupt in Helsingborg gemeldet: Ende April wurden in Geheimfächern im Boden zweier Container aus Ecuador insgesamt 460 Kilogramm Kokain entdeckt. Die Drogen hatten demnach einen Straßenwert in Höhe von über einer Milliarde schwedischen Kronen (rund 86,5 Millionen Euro). Die Behörde sah sich durch den Fund in der Einschätzung bestätigt, dass der Hafen von Helsingborg zu einem Einfallstor für Kokain aus Südamerika geworden sei - nicht nur auf dem Weg nach Schweden, sondern auch in den Rest Europas.

© dpa-infocom, dpa:230526-99-836610/3