Im Rechtsstreit um Schadenersatz für Betroffene und Hinterbliebene in der Grenfell-Brandkatastrophe hat ein Gericht in London einem Vergleich von 150 Millionen Pfund (170 Millionen Euro) zugestimmt. Das berichteten mehrere britische Medien aus dem Gerichtssaal im Londoner High Court.
Die Summe verteile sich auf 900 einzelne Posten in der Sammelklage, so der BBC-Bericht. Eine Einigung hatte sich bereits zu Beginn des Jahres abgezeichnet, Details waren aber noch nicht bekannt.
Bei dem Hochhausbrand im Londoner Stadtteil Kensington im Juni 2017 starben 72 Menschen. Das in einem der unteren Stockwerke ausgebrochene Feuer hatte sich rasend schnell über die Fassadendämmung des Sozialbaus ausgebreitet. Die Feuerwehr riet den Menschen zunächst, in dem brennenden Gebäude zu bleiben und auf Hilfe zu warten. Für viele wurden ihre Wohnungen zur Todesfalle.
Zu den Beklagten gehörten den Berichten zufolge unter anderem die Bezirksverwaltung von Kensington und Chelsea, die Feuerwehr und der Hersteller der Fassadenverkleidung. Eine mögliche strafrechtliche Aufarbeitung ist durch den Vergleich nicht beeinträchtigt. Angeklagt wurde bisher jedoch niemand.
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