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Gericht: Tötung von Wildpferden in Australien ist legitim

Die australischen »Brumbies« sind Nachkommen von Pferden der europäischen Siedler. Wegen ihrer großen Zahl werden nun Tausende abgeschossen. Eine Klage von Tierschützern blieb erfolglos.

Australisches Wildpferd
Die Zahl der »Brumbies« soll drastisch reduziert werden. (Archivbild) Foto: picture alliance/DPA
Die Zahl der »Brumbies« soll drastisch reduziert werden. (Archivbild)
Foto: picture alliance/DPA

In Australien darf die Tötung von Tausenden Wildpferden einem Gerichtsurteil zufolge fortgesetzt werden. Eine örtliche Tierschutzorganisation hatte Klage eingereicht, um das von der Regierung des Bundesstaates New South Wales angeordnete Abschießen aus Hubschraubern im Kosciuszko-Nationalpark zu stoppen. Das Oberste Gericht der Region wies die Klage nun zurück, wie aus dem Urteil hervorging.

Tausende Wildpferde, die in Australien »Brumbies« genannt werden, leben in der Region in den australischen Alpen und sind ein wichtiger Teil der örtlichen Folklore. Sie sind Nachkommen von domestizierten Pferden der europäischen Siedler und vergleichbar mit den amerikanischen Mustangs. Umweltschützer kritisieren, die Tiere störten das empfindliche ökologische Gleichgewicht, verdrängten einheimische Arten und gefährdeten Feuchtgebiete.

Population soll drastisch reduziert werden

Das örtliche Umweltministerium hatte die Keulungen im vergangenen Jahr genehmigt. »Basierend auf der Populationserhebung vom Oktober 2023 wird geschätzt, dass es im Park zwischen 12.797 und 21.760 Wildpferde gibt«, hieß es in einer Mitteilung. »Laut Gesetz muss der National Parks and Wildlife Service die Population bis Juni 2027 auf 3.000 Wildpferde reduzieren.« Gleichzeitig sollen der Behörde zufolge aber auch Tiere in andere Gebiete umgesiedelt werden.

Die Anwälte der Tierschützer hatten argumentiert, dass das Abschießen aus der Luft den Pferden »unnötige oder ungerechtfertigte« Schmerzen zufüge und ein Akt der Tierquälerei sei. Das Gericht wies die Klage nach einer dreitägigen Anhörung ab. »Das Gericht entschied, dass das Tierwohl nicht der einzige und auch nicht der wichtigste Gesichtspunkt ist, den der Minister berücksichtigen muss«, hieß es in dem Urteil.

Der Kosciuszko-Nationalpark liegt etwa 350 Kilometer südwestlich von Sydney. Das Naturschutzgebiet befindet sich im Gebirgszug der Snowy Mountains. Dazu gehört auch der höchste Berg des australischen Festlandes, der 2228 Meter hohe Mount Kosciuszko. Teile des Parks sind in diesem australischen Herbst und Winter geschlossen worden, um die Keulungen vorzunehmen.

 

© dpa-infocom, dpa:240821-930-208659/1