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Frau fast aus Flugzeugfenster gerissen

Rund 20 Minuten nach Abflug treffen die ersten Alarmsignale im Cockpit ein: Teile eines kaputten Triebwerks sind durch ein Flugzeugfenster eingedrungen. Eine Passagierin des US-Inlandsflugs wird fast aus dem Fenster gerissen - später stirbt sie.

PHILADELPHIA. Während eines Inlandsflugs in den USA hat sich ein spektakulärer Notfall ereignet: Eine Flugpassagierin wurde Berichten zufolge in der Luft durch ein Fenster von Teilen einer defekten Turbine getroffen.

Mitreisende berichteten dem Sender CNN und auf Facebook, die Frau sei fast aus dem Fenster gerissen worden. Die Fluglinie Southwest Airlines bestätigte am Dienstag (Ortszeit) den Tod eines Fluggastes nach einem Zwischenfall auf der Strecke New York - Dallas. Flug 1380 musste demnach am Morgen in Philadelphia notlanden. Nach Angaben der Fluggesellschaft befanden sich 144 Passagiere und 5 Crewmitglieder an Bord.

Bei dem Todesopfer handelt es sich nach Berichten lokaler Medien um jene Frau, die zuvor von den Turbinenteilen getroffen und verletzt worden war. Die Verkehrsaufsichtsbehörde NTSB untersucht den Vorfall.

Wie Mitreisende sagten, hielten andere Fluggäste die verletzte Frau fest und zerrten sie zurück in ihren Sitz auf der linken Seite des Flugzeugs. Eine Krankenschwester habe versucht, die Frau wiederzubeleben. Sieben weitere Menschen wurden nach Angaben der Feuerwehr leicht verletzt, mussten aber nicht im Krankenhaus behandelt werden.

In sozialen Netzwerken erhielt die Pilotin des Fluges große Anerkennung: Tammy Jo Shults habe einen herausragenden Job getan, die Maschine unter diesen Umständen sicher zu landen. Nach Angaben der Webseite Heavy.com war Shults unter den ersten Kampfpilotinnen der Navy, die in die zivile Luftfahrt wechselten.

Nach Angaben der NTSB befand sich das Flugzeug in knapp 10.000 Metern Höhe, als rund 20 Minuten nach Abflug die ersten Notrufe und Alarmsignale im Cockpit eintrafen.

Laut Southwestern Airlines wurde das linke Triebwerk der Boeing 737 schwer beschädigt. Augenzeugen berichteten, wie Splitter des Triebwerks explosionsartig durch ein Fenster der Maschine ins Innere eindrangen. Wegen des plötzlichen Druckabfalls in der Kabine fielen Sauerstoffmasken aus der Decke.

Nach ersten Erkenntnissen könnte Materialermüdung an einem Ventilatorenblatt zu dem Unfall beigetragen haben, sagte der NTSB-Vorsitzende Robert Sumwalt vor Reportern in Washington am Dienstag. Die beiden Flugschreiber der Maschine seien zur Untersuchung in die Hauptstadt gebracht worden. Aufnahmen des Flugzeugs zeigten das beschädigte Triebwerk und ein kaputtes Fenster.

Southwest-Airlines-Chef Gary Kelly nannte den Tod des Fluggasts einen »tragischen Verlust« und sprach den Angehörigen im Namen der Fluggesellschaft sein Beileid und seine Unterstützung aus. Die Airline kooperiere mit den Ermittlungen zu dem Vorfall. (dpa)