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Florida bereitet sich auf Hurrikan »Idalia« vor

Die Erinnerungen an die verheerenden Folgen von Hurrikan »Ian« sind in Florida noch präsent. Nun bewegt sich erneut ein potenziell extrem gefährlicher Wirbelsturm auf den US-Bundesstaat zu.

Florida erwartet Hurrikan
Mitarbeiter der Park- und Freizeitbehörde von Tampa in Florida helfen Anwohnern beim Verladen von Sandsäcken. Foto: Chris O'Meara/DPA
Mitarbeiter der Park- und Freizeitbehörde von Tampa in Florida helfen Anwohnern beim Verladen von Sandsäcken.
Foto: Chris O'Meara/DPA

Der Tropensturm »Idalia« hat sich im Golf von Mexiko zu einem Hurrikan entwickelt und wird laut Wetterexperten auf seinem Weg Richtung Florida weiter an Stärke gewinnen.

Es seien anhaltende Windgeschwindigkeiten von bis zu 130 Kilometern pro Stunde gemessen worden, teilte das US-Hurrikanzentrum (NHC) in Miami mit. Das entspricht einem Hurrikan der niedrigsten Kategorie eins (von fünf).

Das NHC warnte, »Idalia« werde voraussichtlich schnell zu einem »extrem gefährlichen« Hurrikan anwachsen, der lebensbedrohliche Überschwemmungen verursachen könne. Am Mittwochmorgen (Ortszeit) könnte er demnach als Hurrikan der Kategorie drei auf die Westküste des US-Bundesstaates Florida treffen.

Florida bereitet sich bereits auf den Sturm vor. Gouverneur Ron DeSantis hat vorsorglich für 46 Bezirke den Notstand erklärt. In 21 Bezirken sind die Einwohner aufgerufen, ihre Häuser zu verlassen und sich in Sicherheit zu bringen. Die Menschen sollten sich »jetzt auf starke Regenfälle, Überschwemmungen und Stromausfälle vorbereiten«, schrieb der Gouverneur am Montag (Ortszeit) im Kurznachrichtendienst X, ehemals Twitter. Für eventuelle Rettungseinsatze stünden bis zu 5500 Mitglieder der Nationalgarde bereit, ergänzte er.

Der Flughafen in Tampa teilte mit, wegen »Idalia« den Flugbetrieb von Dienstag an vorübergehend einzustellen. US-Präsident Joe Biden sicherte dem Bundesstaat volle Unterstützung zu. Heftige Regenfälle und Sturm werden auch im Landesinneren und an der Ostküste Floridas erwartet. Hurrikan »Ian« hatte vergangenes Jahr in dem Bundesstaat gewaltige Schäden angerichtet, Dutzende Menschen kamen ums Leben.

Stromausfälle auf Kuba

Im Westen Kubas verursachte »Idalia« seit Montag schweren Regen und heftigen Wind, die heute anhielten und auch in der Hauptstadt Havanna zu spüren waren. Dort kam es, ebenso wie in den schwerer betroffenen Teilen des Karibikstaates, zu Stromausfällen. In der für den Tabakanbau bekannten Provinz Pinar del Río und auf der kubanischen Insel Isla de la Juventud gab es Überschwemmungen, wie die staatliche Nachrichtenagentur ACN am Dienstag berichtete. Einige Gemeinden seien von der Außenwelt abgeschnitten, Hunderte Menschen in Sicherheit gebracht worden. In Pinar del Río hatte es durch den Hurrikan »Ian« schon vergangenen September schwere Schäden gegeben.

Im Atlantik hat sich auch der Tropensturm »Franklin« zu einem Hurrikan entwickelt, dessen Stärke inzwischen Kategorie 4 erreichte, wie das NHC mitteilte. Er befand sich demnach zuletzt rund 600 Kilometer südwestlich des britischen Überseegebiets Bermuda. In den kommenden Tagen werde er aber an Kraft verlieren, hieß es. »Franklin« hatte in der Dominikanischen Republik schweren Regen und Überschwemmungen verursacht.

Klimawandel: Starke Stürme werden wahrscheinlicher

Die Saison tropischer Wirbelstürme dauert im Atlantik von Juni bis November. Ab andauernden Windgeschwindigkeiten von 119 Kilometern pro Stunde ist von einem Hurrikan die Rede. Der Klimawandel erhöht Experten zufolge die Wahrscheinlichkeit starker Stürme.

Die Stärke von Hurrikans wird nach einer von den Meteorologen Herbert Saffir und Robert Simpson entwickelten Skala bemessen: Ein Hurrikan der Kategorie 1 erreicht bis 153 Kilometern pro Stunde. Stufe 2 gilt bis Tempo 177, Stufe 3 bis 208 und Stufe 4 bis 251. Verheerende Schäden drohen bei einem Hurrikan der höchsten Kategorie 5, der mit einer Windgeschwindigkeit von mehr als 251 Kilometern pro Stunde rotiert. Oft gewinnen Wirbelstürme bei ihrem Zug über das Meer an Stärke. Über Land verlieren sie schnell ihre Kraft, da der Nachschub feuchtwarmer Luftmassen fehlt.

© dpa-infocom, dpa:230829-99-994673/9