Berlin (dpa) - Rund ein halbes Jahr nach der Tötung der 14 Jahre alten Berliner Schülerin Keira hat der nicht öffentliche Mordprozess gegen einen 15-jährigen Mitschüler begonnen.
Dem deutschen Jugendlichen wird laut Anklage vorgeworfen, die ein Jahr jüngere Eisschnellläuferin mit einer Vielzahl von Messerstichen getötet zu haben. Der Tod von Keira hatte bundesweit Bestürzung ausgelöst.
Wegen des Alters des Angeklagten wird der Fall seit Dienstag vor dem Berliner Landgericht unter Ausschluss der Öffentlichkeit aufgearbeitet. Weil eine Schöffin vereidigt wurde, war die Öffentlichkeit für einen kurzen Moment zugelassen. Der Angeklagte im grauen Kapuzenshirt verbarg sein Gesicht hinter einem Stück Papier.
Laut Anklage kannten sich Täter und Opfer, sie gingen auf dieselbe Schule. Der mutmaßliche Mörder sitzt in Untersuchungshaft. Der 15-Jährige soll sich am 7. März Zutritt zur Wohnung von Keira verschafft und sie dort »tatplangemäß« umgebracht haben. Die Mutter fand ihre blutüberströmte Tochter in der gemeinsamen Wohnung in Alt-Hohenschönhausen. Mediziner schafften es nicht mehr, Keira zu retten.
Die Mutter tritt in dem Prozess als Nebenklägerin auf. Sie kam in Begleitung ihres Anwalts Roland Weber ins Gericht. Weber ist auch Opferbeauftragter Berlins. Karin G. hatte der Deutschen Presse-Agentur vorab gesagt, sie werde zu jedem Verhandlungstag kommen. Die Verantwortung für Keira habe mit ihrem Tod nicht aufgehört.