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Europol: Drogenmarkt im Darknet ausgehoben

Ermittlern aus neun Ländern ist ein Schlag gegen den Drogenhandel im Darknet gelungen. Fast 300 Verdächtige wurden festgenommen.

Europol
Das Europol-Hauptquartier in Den Haag. Ermittler haben einen Drogenmarkt im Darknet ausgehoben. Foto: Peter Dejong
Das Europol-Hauptquartier in Den Haag. Ermittler haben einen Drogenmarkt im Darknet ausgehoben.
Foto: Peter Dejong

Ermittler in neun Ländern haben nach Angaben von Europol einen illegalen Markt für Drogen im Internet ausgehoben und 288 Verdächtige festgenommen. Sie haben auf »Monopoly Market« entweder Drogen verkauft oder gekauft, wie am Dienstag die Polizeibehörde Europol in Den Haag mitteilte. Fast 51 Millionen Euro als Bargeld oder in Kryptowährungen seien beschlagnahmt worden, dazu 850 Kilo Drogen wie MDMA, Kokain, Amphetamine sowie 117 Schusswaffen.

Nach Angaben von Europol war es eine der erfolgreichsten Aktionen gegen illegalen Handel im sogenannten Darknet. Zum Namen passend handelt es sich beim Darknet oder auch Darkweb um ein dunkles, verborgenes Netzwerk, abgeschlossene Internetseiten, die nur über einen bestimmten Browser zu finden sind.

An dem Einsatz mit dem Code-Namen »SpecTor« waren Ermittler in Deutschland, Österreich, der Schweiz, Frankreich, Polen, den Niederlanden, Großbritannien sowie aus den USA und Brasilien beteiligt. In Deutschland wurden 52 Menschen festgenommen.

Die Ermittlungen waren Europol zufolge durch einen deutschen Erfolg ins Rollen gebracht worden. Behörden hatten demnach eine Vielzahl von Beweisen zusammengetragen, als sie im Dezember 2021 die Infrastruktur der Verkaufsbörse ausgehoben hatten. Europol-Experten analysierten die Daten und machten internationale Querverbindungen sichtbar. Dies führte zu Hunderten nationalen Ermittlungsverfahren.

Die Drogen-Verkäufer waren nach Angaben von Europol auch aktiv auf anderen illegalen Marktplätzen. Durch ihre Festnahme seien zahlreiche andere illegale Transaktionen unterbunden worden. Außerdem hätten Ermittler auch Zugang zu Käuferlisten erhalten. Tausenden Kunden drohe nun Strafverfolgung, teilte Europol mit.

© dpa-infocom, dpa:230502-99-531754/3