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Erstes Opfer des Grundschulmassakers in Texas beerdigt

Während die Angehörigen in Uvalde mit den Beerdigungen ihrer Kinder und Familienmitglieder beginnen, wächst die Wut auf die Polizei. Auch die Debatte um Waffengewalt in den USA flammt wieder auf.

Gedenkstätte in Uvalde
Kreuze zeigen die Namen der Opfer des Schulmassakers im texanischen Uvalde. Foto: Jae C. Hong
Kreuze zeigen die Namen der Opfer des Schulmassakers im texanischen Uvalde.
Foto: Jae C. Hong

Eine Woche nach dem Massaker an einer Grundschule in der Gemeinde Uvalde im US-Bundesstaat Texas ist das erste der 21 Opfer beerdigt worden.

Die Zeitung »Texas Tribune« berichtete, Amerie Jo Garza sei am Dienstagnachmittag (Ortszeit) zu Grabe getragen worden - drei Wochen nach ihrem zehnten Geburtstag. Die Trauerfeierlichkeiten würden sich über zwei Wochen hinziehen. Eine zweite Beerdigung sollte nach Medienberichten am Abend stattfinden.

Der 18 Jahre alte Angreifer hatte am Dienstag vergangener Woche 19 Kinder und zwei Lehrerinnen getötet, bevor er selbst von der Polizei erschossen wurde. Der Amokläufer hatte sich mit einem Sturmgewehr in einem Klassenzimmer einer vierten Klasse der Robb Elementary School verschanzt. Über sein Motiv ist weiterhin nichts bekannt.

Polizei unter öffentlichem Druck

Die Polizei steht seit dem Einsatz wegen ihres späten Eingreifens massiv in der Kritik. Erst mehr als 75 Minuten, nachdem der Schütze das Feuer eröffnet hatte, drangen Einsatzkräfte in das Klassenzimmer ein und töteten den Amokläufer. Das US-Justizministerium hat eine Untersuchung angekündigt.

Am vergangenen Sonntag hatten US-Präsident Joe Biden und First Lady Jill Biden die kleine Gemeinde Uvalde besucht. Sie verbrachten mehrere Stunden mit Angehörigen der Todesopfer und mit Überlebenden des Amoklaufs.

Der Amoklauf von Uvalde hat die Debatte über eine Verschärfung der Waffengesetze in den USA einmal mehr angefacht. Der Demokrat Biden hat sich dafür ausgesprochen. Viele Republikaner sperren sich aber seit Jahren gegen strengere Regularien, wie etwa ein Verbot von Sturmgewehren. Die USA haben seit langem mit einem riesigen Ausmaß an Waffengewalt zu kämpfen. Im Jahr 2020 waren Schusswaffenverletzungen Todesursache Nummer eins für Kinder und Jugendliche in den USA, noch vor Verkehrsunfällen.

© dpa-infocom, dpa:220601-99-501887/2