Erstmals seit dem Beginn der Corona-Pandemie ist in London wieder das berühmte karibische Straßenfest Notting Hill Carnival gefeiert worden. Die Veranstaltung gilt als eine der größten Karnevalsfeiern der Welt.
Zahlreiche Besucher strömten am Sonntag bei strahlendem Sonnenschein in das beliebte Viertel im Westen der britischen Hauptstadt. Dabei verwandeln Glitzer-Kostüme, Federschmuck und Schminke die Route im Westen Londons in ein rauschendes Farbenmeer. Bands spielten auf, aus Lautsprechern tönte Musik. Tausende Sicherheitskräfte waren im Einsatz. In den beiden Vorjahren war das Fest wegen der Pandemie ausgefallen.
Den Notting-Hill-Karneval war 1959 von Einwanderern aus der Karibik ins Leben gerufen worden. Bereits bei Sonnenaufgang am Sonntag ging die Feier los - enden soll sie erst an diesem Montag, der in England ein Feiertag ist. An beiden Tagen sollen jeweils 72 Schweige-Sekunden für die Opfer der Brandkatastrophe vom Grenfell Tower eingelegt werden. Bei dem Hochhaus-Feuer im Juni 2017 im Stadtteil Kensington waren 72 Menschen ums Leben gekommen.
Einige Anwohner sehen den Straßenkarneval aber kritisch, viele verließen die Stadt für die Dauer der Feier. Mehrere Ladenbesitzer verbarrikadierten ihre Geschäfte mit Spanplatten aus Angst vor Angriffen.
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