Wien (dpa) - Erst schaute Mutter Nora, ob die Luft rein ist, dann kam auch der Nachwuchs raus: Das Eisbären-Jungtier des Tiergarten Schönbrunn in Wien ist erstmals durch das Freigehege getapst.
Nach drei Monaten in der Wurfbox unternahm der kleine Bär am Donnerstag den ersten Ausflug und schaute seiner Mutter unter anderem beim morgendlichen Bad zu.
»Wir haben das große Glück, dass das Jungtier von der Mutter aufgezogen wird. Sie gibt den Takt vor«, erklärte Direktor Stephan Hering-Hagenbeck.
Auch das Zoopersonal sah das Jungtier zum ersten Mal nicht nur auf Bildern einer Überwachungskamera. »Für das Jungtier ist das alles sehr aufregend, es wird aber auch schnell müde sein«, sagte Hering-Hagenbeck. Besucher, die den kleinen Bären ab Freitag beobachten wollen, sollten deshalb Zeit mitbringen.
Eisbären-Mutter Nora hat das Jungtier am 9. November 2019 zur Welt gebracht. Seitdem blieben die beiden ungestört in der Wurfhöhle. »In der Natur bauen die Tiere ebenfalls eine große Eishöhle, in der sie in den ersten Monaten mit dem Nachwuchs bleiben«, erklärte Hering-Hagenbeck. Da das Geschlecht des kleinen Eisbären noch nicht bestimmt ist, hat er auch noch keinen Namen. Der Zoo will aber in Kürze alle Interessierten an der Namensfindung beteiligen.
Für den Tiergarten Schönbrunn ist es der erste Eisbären-Nachwuchs seit 2007. Damals kamen in dem Zoo Zwillinge zur Welt, die inzwischen in Nürnberg und in Schottland leben.