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Aktuell Prozess

Einer der beiden Ku'damm-Raser will aussagen

Es war das erste Mordurteil in einem Raser-Fall: Lebenslange Haft für zwei Autofahrer in Berlin. Doch der Bundesgerichtshof hat das Urteil aufgehoben. Gegen Ende neuen Prozesses will einer der Angeklagten nun sein Schweigen brechen.

Prozess um illegales Autorennen
Die gesperrte Tauentzienstraße nach einem illegalen Autorennen. Foto: Britta Pedersen
Die gesperrte Tauentzienstraße nach einem illegalen Autorennen. Foto: Britta Pedersen

BERLIN. Er will sich im neu aufgelegten Mordprozess vor dem Landgericht zu den Vorwürfen äußern. Das hat ein Anwalt des 27-Jährigen angekündigt.

Die beiden Sportwagenfahrer sollen sich in der Nacht zum 1. Februar 2016 ein illegales Rennen geliefert und tödliche Folgen billigend in Kauf genommen haben. An einer Kreuzung war es zu einem Zusammenstoß mit einem Jeep gekommen. Der Wagen wurde rund 70 Meter weit geschleudert. Der 69-jährige Fahrer starb in seinem Auto.

Eine andere Strafkammer das Landgericht hatte im Februar 2017 gegen die Angeklagten deutschlandweit zum ersten Mal in einem Raser-Fall lebenslange Haftstrafen wegen Mordes verhängt. Doch die Entscheidung hatte keinen Bestand: Der Bundesgerichtshof (BGH) hob das Urteil im März 2018 auf und ordnete eine neue Verhandlung an. Der BGH sah den bedingten Tötungsvorsatz nicht ausreichend belegt. Im jetzigen Prozess wird seit dreieinhalb Monaten verhandelt.

In der vergangenen Woche hatte der BGH erstmals ein Mordurteil gegen einen Raser wegen eines tödlichen Zusammenstoßes bestätigt. Es ist jetzt rechtskräftig. Der Mann hatte 2017 in Hamburg mit einem gestohlenen Taxi einen Menschen getötet und zwei schwer verletzt. (dpa)