Logo
Aktuell Panorama

Ein Opfer noch nach Todesfahrt in Berlin im Krankenhaus

Ein Auto rast am Berliner Ku'damm in Fußgängergruppen, eine Frau stirbt, viele Menschen werden verletzt. Auch einen Monat später liegt ein Opfer noch im Krankenhaus. Viele andere brauchen Hilfe.

Todesfahrt am Kurfürstendamm in Berlin
Polizei und Rettungsdienste sichern das Areal nach der Todesfahrt am Kurfürstendamm. Foto: Fabian Sommer
Polizei und Rettungsdienste sichern das Areal nach der Todesfahrt am Kurfürstendamm.
Foto: Fabian Sommer

Einen Monat nach der Todesfahrt in der Berliner Innenstadt wird noch ein Opfer im Krankenhaus behandelt. Das teilte eine Sprecherin der Gesundheitsverwaltung am Donnerstag auf Anfrage mit, ohne weitere Details zu nennen.

Bei der mutmaßlichen Amoktat am 8. Juni waren eine Frau getötet und laut Staatsanwaltschaft 32 Menschen verletzt worden. Bei der Zentralen Anlaufstelle, die bei der Senatsjustizverwaltung angesiedelt ist und das Hilfsangebot für Verletzte, Ersthelfende oder Augenzeugen koordinieren soll, sind nach Angaben eines Justizsprechers derzeit 139 Betroffene registriert.

Viele von ihnen waren in der Hauptstadt zu Gast. Nach den Angaben stammen die Menschen aus sieben verschiedenen Bundesländern sowie zwei anderen EU-Staaten. Besonders betroffen von der Tat war eine Schulklasse aus Hessen. Die Lehrerin starb, ein Lehrer und sieben Schüler kamen mit schweren Verletzungen in Krankenhäuser.

Berlin hatte nach der Tat ein Beratungstelefon eingerichtet. Dort erhielten Hilfesuchende weiterhin täglich rund um die Uhr erste psychosoziale Unterstützung, erklärte der Justizsprecher. Zwischenzeitlich habe es auch ein nichtöffentliches Treffen der Betroffenen mit Berlins Regierender Bürgermeisterin Franziska Giffey (SPD) und Justizsenatorin Lena Kreck (Linke) gegeben. Dabei seien auch Hilfsangebote und konkrete Ansprechpartner vorgestellt worden, etwa vom Versorgungsamt, der Unfallkasse, des Berliner Krisendienstes oder Opfervereinen.

Derzeit werde ein individuelles Informationsblatt für die Betroffenen erstellt. Zudem gehe es darum, die Menschen in Berlin oder in den jeweiligen Bundesländern weiterzuvermitteln, damit sie psychosoziale Unterstützung bekommen.

Der 29 Jahre alte Fahrer befindet sich nach Angaben der Staatsanwaltschaft weiterhin in einem psychiatrischen Krankenhaus. Die Behörde wirft dem Deutsch-Armenier Mord in einem Fall und versuchten Mord in 17 Fällen vor. Nach Überzeugung der Ermittler hat eine psychische Erkrankung des Mannes zu der Todesfahrt geführt. Der Mann war auf dem Ku'damm und der Tauentzienstraße in der westlichen Berliner Innenstadt mit einem Auto in zwei Menschengruppen gefahren.

© dpa-infocom, dpa:220707-99-939972/2