Die zwei Menschen, die bei dem Brand in einer Pflegeeinrichtung in Reutlingen (Baden-Württemberg) schwer verletzt wurden, schwebten während der Rettung in Lebensgefahr. Das sagte der leitende Notarzt Jörg-Uwe Renz am späten Dienstagabend bei einer Pressekonferenz am Unglücksort.
Die Retter hätten in dem Gebäude drei Tote gefunden. Sie seien bisherigen Erkenntnissen zufolge durch Rauchgasintoxination ums Leben gekommen.
Der Rettungsdienst habe zudem elf Patienten betreut, die "nach Sichtung der Notärzte keine Verletzungen aufwiesen. Sicherheitshalber seien sie aber in die zentrale Notaufnahme gebracht worden, wo sie nochmals untersucht werden sollen - "damit keine Rauchgasvergiftung übersehen wird", wie der Notarzt sagte.
Oberbürgermeister erschüttert
Oberbürgermeister Thomas Keck (SPD) erschüttert gezeigt. »Es ist ein schwarzer Abend für Reutlingen«, sagte er am Dienstag bei einer Pressekonferenz am Unglücksort. Der Geschäftsführer der Einrichtung, Gerhard Längle, sagte: »Es ist schlichtweg eine Katastrophe.«
Das Feuer brach nach Angaben des Einsatzleiters der Feuerwehr in einem Wohnbereich im 1. Obergeschoss aus. Der Brand sei auf ein Patientenzimmer begrenzt gewesen. »Es war eine enorme psychische Belastung auch für die Trupps, die da drin waren. Wir haben unsere psychologische Nachsorge alarmiert«, sagte Martin Reicherter. Brandursache wird noch ermittelt
Die Polizei hatte am Abend zunächst mitgeteilt, Feuerwehr und Rettungskräfte seien mit einem Großaufgebot vor Ort und es gebe mehrere Verletzte. Der Brand sei um 19.45 Uhr ausgebrochen.
In dem sozialpsychiatrischen Fachpflegeheim leben Menschen mit psychischen Erkrankungen und gleichzeitigem pflegerischen Bedarf. In der Beschreibung des Heimbetreibers auf seiner Internetseite heißt es, es gebe 38 Bewohner und Bewohnerinnen in Gruppen zu je acht Personen, die in sechs Einzelappartements leben.
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