Nach stundenlanger Fahndung nach einem Bewaffneten in Altdorf bei Nürnberg hat die Polizei die Leiche eines Mannes gefunden. Eine unmittelbare Gefahr bestehe nicht mehr, teilte das Polizeipräsidium Mittelfranken auf der Plattform X mit. Die Hintergründe waren zunächst rätselhaft.
Feueralarm wird zum Großeinsatz der Polizei
Im Süden der mittelfränkischen Kommune hatte es am Nachmittag zuerst Feueralarm gegeben. Ein Gebäude stand demnach in Flammen, auch in einem angrenzenden Wald brannte es. Als die Feuerwehr zum Löschen anrückte, bedrohte ein Mann die Helfer mit einer Schusswaffe.
Bis zur Unkenntlichkeit verbrannte Leiche
Die Polizei rückte mit einem Großaufgebot an, darunter Spezialeinheiten. Die Beamten sperrten die Umgebung ebenso ab wie die Autobahn, Anwohner hörten Schüsse - doch die gab wohl nicht der Bewaffnete ab. »Das lag daran, dass das SEK Türen aufgeschossen hat, um diese durchsuchen zu können«, sagte eine Polizeisprecherin anschließend. »Bei der Durchsuchung eines Gartenhauses, in dem ein 88-jähriger Mann gemeinsam mit seiner 82-jährigen Frau gewohnt hat, wurde eine bis zur Unkenntlichkeit verbrannte Leiche aufgefunden.«
Neben dem Toten lag die Waffe - »so dass wir davon ausgehen können, dass es sich bei der Person um die handelt, die im Vorfeld die Kräfte der Feuerwehr bedroht hat«. Ungewiss war zunächst, ob es sich bei dem Toten um den 88 Jahre alten Hausbewohner handelte, ebenso, was aus dessen Frau geworden war. »Wo die Frau ist, wissen wir auch nicht«, sagte die Polizeisprecherin.
Zuvor war über Stunden unklar, wo der Bewaffnete sich aufhalten könnte. Die Polizei hatte im Lauf der Fahndung auch ein nahes Waldstück abgesperrt und mit einem Hubschrauber versucht, den Mann aus der Luft zu orten. Nachdem der Hubschrauber tanken musste, ließen die Ermittler eine Drohne der Feuerwehr aufsteigen.
Polizei und Feuerwehr wollten zunächst absprechen, ob zuerst der Brand in dem Gebäude endgültig gelöscht werden oder die Spurensicherung hineingehen sollte. Laut Polizeisprecherin war das am Abend aber nicht sofort zu erwarten. »Es ist so, dass bis zur vollständigen Betretung des Brandorts sicher noch einige Stunden ins Land gehen werden«, sagte die Sprecherin des Polizeipräsidiums.
© dpa-infocom, dpa:240707-930-166733/9