Vor gut 50 Jahren hat Nick Axten seine Doktorarbeit begonnen - im Alter von 76 Jahren hat der Brite nun endlich promoviert. »Was ich in den frühen 1970ern machen wollte, war außerordentlich kompliziert«, sagte Axten der Nachrichtenagentur PA . »Einige Probleme sind so groß, dass man den größten Teil des Lebens benötigt, um sie zu verstehen. Man muss viel nachdenken. Dieses hat mich 50 Jahre gekostet«, sagte Axten.
Thema seiner Forschung war eine Theorie zum Verständnis menschlichen Verhaltens. Sie basiert auf den Werten jedes Einzelnen und - so glaubt der Doktor der Philosophie - hat das Potenzial, die Sichtweise der Verhaltenspsychologie zu ändern. 1970 war er mit einem Stipendium an die US-Universität Pittsburgh gegangen. Aber nach fünf Jahren kehrte er nach Großbritannien zurück - ohne seinen Ph.D., wie der Doktortitel im englischsprachigen Raum heißt, beendet zu haben.
Nun hat Axten seinen Abschluss nachgeholt: 2016 schrieb er sich an der Universität Bristol für einen Masterstudiengang ein, 2022 gab er seine Doktorarbeit ab. »All die anderen Philosophie-Doktoranden waren um die 23, aber sie haben mich als einen der ihren akzeptiert«, sagte Axten. »Es sind kluge Leute voller Ideen, und ich habe es geliebt, mich mit ihnen zu unterhalten - besonders am Nachmittag im Pub.« Als er endlich sein Diplom erhielt, waren seine Ehefrau Claire und die elfjährige Freya dabei, eines von vier Enkelkindern.
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