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DNA-Spur unter Fingernagel: »Mord im Maisfeld« aufgeklärt

Es geschah im August 1992. In einem Feld wird eine Frau getötet. Ein Täter wurde nie gefunden. Nun hilft moderne Technik, den Cold Case abzuschließen.

Ermittlungserfolg in einem Cold-Case
Die Rheinaue bei Meerbusch, wo vor 31 Jahren eine teilweise entkleidete Leiche einer 50-jährigen Frau gefunden wurde. Foto: Federico Gambarini
Die Rheinaue bei Meerbusch, wo vor 31 Jahren eine teilweise entkleidete Leiche einer 50-jährigen Frau gefunden wurde.
Foto: Federico Gambarini

Ein Hautpartikel unter dem Fingernagel eines Mordopfers hat Ermittler in Düsseldorf auf die Spur eines Mörders geführt. Nach Jahrzehnten sei es nun gelungen, den Cold Case »Mord im Maisfeld« doch noch aufzuklären, berichteten Polizei und Staatsanwaltschaft am Donnerstag.

Weil Sigrid C. (50) sich in ihrem Todeskampf in einem Maisfeld bei Düsseldorf am 20. August 1992 verzweifelt gewehrt hat, fand sich unter einem ihrer Fingernägel ein Hautstück. Konnte die Mordkommission damals noch nichts damit anfangen, gelang Kriminaltechnikern nun, eine DNA-Spur zu sichern.

Ein Abgleich mit der DNA-Datenbank ergab einen Volltreffer: Die DNA gehört einem bereits verurteilten Kindermörder, der seit fast 28 Jahren hinter Gittern sitzt.

Er war drei Jahre nach dem Mord in Meerbusch nach einem weiteren Mord in Bad Liebenzell in Baden-Württemberg verhaftet worden. Dort hatte er eine zwölfjährige Schülerin erstochen. Dafür war er vom Landgericht Tübingen wegen Mordes zur Höchststrafe verurteilt worden: lebenslange Haft mit besonderer Schwere der Schuld.

Der inzwischen 63-Jährige schweigt zum neuen Mordvorwurf. Bei beiden Morden gehen die Ermittler von einer sexuellen Motivation aus. Die Düsseldorfer Staatsanwaltschaft hat bereits Anklage wegen des Mordes von 1992 erhoben. Ein Termin für den Prozess steht noch nicht fest.

© dpa-infocom, dpa:230330-99-149918/3