Die Zahl der tödlichen Badeunfälle in Deutschland ist bis zum Ende dieses Sommers im Vergleich zum Vorjahr gestiegen.
Von Jahresbeginn bis einschließlich August kamen mindestens 289 Menschen beim Baden in deutschen Gewässern ums Leben, wie die Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) am Mittwoch in einer Zwischenbilanz im niedersächsischen Bad Nenndorf mitteilte. Das waren 44 Tote mehr als im Vorjahreszeitraum und fast so viele wie im gesamten Jahr 2021. Damals waren 299 Menschen beim Baden gestorben.
Den Anstieg der Todeszahlen führt die DLRG auf die Hitze im Sommer zurück, in der viele Menschen in Flüssen, Seen oder in Nord- und Ostsee badeten. »Bereits der sehr warme Mai hatte seine Schatten vorausgeworfen: Im heißen August suchten viele Menschen noch einmal Abkühlung im Wasser und kamen leider allzu oft nicht mehr zurück«, erklärte DLRG-Präsidentin Ute Vogt. Im August registrierten die Lebensretter bundesweit 72 Todesfälle. Im Vorjahresmonat, der auch kühler war, waren es 40 Badetote.
Übermut und Alkohol
Der DLRG-Statistik zufolge ereigneten sich die meisten Badeunfälle an ungesicherten Gewässern. An Seen und Flüssen ertranken insgesamt bislang 212 Menschen. Die Lebensretter nennen neben einer fehlenden Badeaufsicht vor allem Übermut und Alkoholkonsum als Hauptursachen. Die Zahl der Badetoten an den Küsten von Nord- und Ostsee ging dagegen zurück: Bis zum Ende des Sommers ertranken in der Nordsee zwei Menschen, in der Ostsee elf. Das waren an beiden Küsten zusammen zwölf Badetote weniger als noch bis Sommerende 2021. 68 Menschen retteten DLRG-Badeaufsichten nach eigenen Angaben das Leben.
Bundesweit registrierte die Organisation mit 54 die meisten Badeunfälle in Bayern. Danach folgte Nordrhein-Westfalen mit 44 Fällen. Dort gab es im Vergleich zum Vorjahr gleich 26 Badetote mehr. Auch in Niedersachsen mit 33 Badetoten und Berlin mit 16 Todesfällen stiegen die Zahlen. In einigen Ländern ging die Zahl auch zurück.
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