Rückgabeforderungen um ein wohl illegal nach Baden-Württemberg gebrachtes Dinosaurier-Fossil sorgten vor zwei Jahren für viel Aufsehen - nun ist der Ubirajara jubatus wieder in seiner Heimat Brasilien. Am 12. Juni soll das Fossil offiziell an das Museu Placido Cidade Nüvens der Universidade Regional do Cariri im Bundesstaat Ceará im Nordosten Brasiliens übergeben werden, teilte das Wissenschaftsministerium in Stuttgart am Dienstag mit. In Ceará war der Dino einst in einem Steinbruch entdeckt worden.
Das mehr als 100 Millionen Jahre alte Fossil war bereits am vergangenen Sonntag in Brasiliens Hauptstadt eingetroffen. Vertreter des dortigen Wissenschaftsministeriums, des Außenministeriums, der deutschen Botschaft und der Universität Cariri hatten eigenen Angaben zufolge die Kisten nach Ankunft geöffnet und das Material am Montag inspiziert. Das Fossil war zuvor im Rahmen einer Regierungsreise der Bundesaußenministerin nach Brasilien transportiert worden, so eine Sprecherin des Stuttgarter Wissenschaftsministeriums.
Entscheidende Papiere fehlten
Das Fossil, ein während der Kreidezeit vor etwa 110 bis 115 Millionen Jahren lebender Dinosaurier aus der Gruppe der Theropoda, war 1995 nach Deutschland gebracht worden. Zuletzt gehörte es zur Sammlung des Naturkundemuseums in Karlsruhe. Experten in Brasilien machten aber 2021 geltend, das Fossil sei illegal außer Landes gebracht worden.
Das Wissenschaftsministerium in Stuttgart hatte hingegen zunächst gesagt, dass es keine Anhaltspunkte für einen unrechtmäßigen Erwerb durch das Karlsruher Museum gebe. Nach Sichtung diverser Unterlagen änderte sich dies. Das Museum habe falsche Angaben zum Import der versteinerten Überreste gemacht und keine Ausfuhrgenehmigung aus Brasilien vorlegen können, so das Ministerium seinerzeit.
Nun sei das Land froh, dass die Rückgabe in Kürze erfolgen kann, so die Ministeriumssprecherin. »Wir sind zuversichtlich, dass dies zugleich der Auftakt für eine wissenschaftliche Zusammenarbeit der beteiligten Museen sein wird.«
Mitteilung brasilianisches Wissenschaftsministerium vom 5. Juni
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