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Coronavirus in China: Zahl der Infektionen steigt weiter

Wieder erreicht die Zahl neuer Erkrankungen und Todesfälle durch die Lungenkrankheit einen Rekordwert. Die chinesische Führung sieht in der Epidemie einen »wichtigen Test« für das System.

Schutzmaßnahmen
Krankenschwestern im Ditan-Krankenhaus in Peking. An der neuen Lungenkrankheit sind in Festland-China mittlerweile mehr Menschen gestorben als an der Sars-Pandemie vor 17 Jahren. Foto: Peng Ziyang/XinHua/dpa
Krankenschwestern im Ditan-Krankenhaus in Peking. An der neuen Lungenkrankheit sind in Festland-China mittlerweile mehr Menschen gestorben als an der Sars-Pandemie vor 17 Jahren. Foto: Peng Ziyang/XinHua/dpa

PEKING. Die Zahl der bestätigten Infektionen und Todesfälle durch das Coronavirus ist in China erneut sprunghaft angestiegen. Wie die chinesische Gesundheitsbehörde mitteilte, gab es bis heute 20.438 bestätigte Erkrankungen - 3225 neue Fälle im Vergleich zum Vortrag.

Die Zahl der Todesopfer stieg demnach um 64 auf 425. Es ist der bisher stärksten Anstieg der Infektionen mit dem neuartigen Coronavirus und der Todesfälle innerhalb eines Tages. Weltweit sind rund 180 Fälle in etwa zwei Dutzend Ländern bestätigt. In Deutschland ist das Virus bei zwölf Menschen nachgewiesen.

Chinas Präsident Xi Jinping forderte »rasche und entschlossene« Maßnahmen zur Eindämmung der Krankheit, wie die staatliche Nachrichtenagentur Xinhua berichtete. Bei einem Treffen des Ständigen Ausschusses des Politbüros der Kommunistischen Partei rief der Parteichef demnach am Montag zu einer »strikten Durchsetzung« von Anordnungen und Verboten auf.

Die Versorgung mit medizinischen Schutzmaterial müsse gesichert und die Infektions- und Sterblichkeitsrate gesenkt werden, wurde demnach weiter auf dem Parteitreffen betont. Parteikomitees und Regierungen auf allen Ebenen wurden aufgerufen, die Epidemie unter Kontrolle zu bringen, aber auch »die Ziele der wirtschaftlichen und sozialen Entwicklung« in diesem Jahr zu erreichen.

Der Ausbruch sei ein »wichtiger Test für Chinas System und die Fähigkeit zur Regierungsführung«, hieß es auf dem Treffen. Chinesische Experten hatten am Montag geschätzt, dass die Coronavirus-Epidemie ihren Höhepunkt in 10 bis 14 Tagen erreichen könnte. Dafür müssten aber vorbeugende Maßnahmen verstärkt werden, sagte der Chef des nationalen Expertenteams im Kampf gegen das Coronavirus, Zhong Nanshan, nach Angaben chinesischer Staatsmedien.

An der neuen Lungenkrankheit sind in Festland-China mittlerweile mehr Menschen gestorben als an der Sars-Pandemie vor 17 Jahren.

Bei der Sars-Pandemie (Schweres Akutes Atemwegssyndrom) 2002/2003 hatte es 349 Todesfälle in Festland-China gegeben. Hinzu kamen 299 Tote in Hongkong, weltweit waren es 774 Tote. Beim aktuellen Coronavirus-Ausbruch gab es außerhalb von Festland-China bis Montag erst einen bekannten Todesfall - auf den Philippinen. (dpa)