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Buchfans und Aussteller genießen Wiedersehen

Nach drei Jahren Pandemie-Pause kehrt die Leipziger Buchmesse zurück in die Stadt. Von Startschwierigkeiten kann nach dieser langen Zeit jedoch keine Rede sein.

Leipziger Buchmesse 2023
Viel Andrang: Besucherinnen und Besucher der Leipziger Buchmesse gehen zur Eröffnung über eine Treppe mit dem Logo der Buchmesse. Foto: Hendrik Schmidt
Viel Andrang: Besucherinnen und Besucher der Leipziger Buchmesse gehen zur Eröffnung über eine Treppe mit dem Logo der Buchmesse.
Foto: Hendrik Schmidt

Kaum hatte die Leipziger Buchmesse am Donnerstagmorgen ihre Pforten geöffnet, strömten zahlreiche Besucherinnen und Besucher in die gläserne Messe. In den Hallen erwarteten sie kleine und große Verlage schon sehnsüchtig. »Es ist ein tolles Gefühl, wir haben uns alle drauf gefreut«, sagte Patricia Keßler von der Verlagsgruppe Droemer Knaur. Zu entdecken gab es viele Neuheiten der Branche. »Wir glauben, dass es eine erfolgreiche Messe wird«, so Keßler.

Nach drei Jahren pandemiebedingter Pause war die Buchmesse in Leipzig bereits am Mittwochabend offiziell eröffnet worden. »Die Begegnung mit Fans, mit Vertragskollegen, mit Autoren - das hat schon gefehlt«, sagte Keßler. Bis Sonntag präsentieren sich nach Messeangaben insgesamt 2082 Aussteller aus 40 Ländern. Als Gastland ist Österreich mit rund 200 Autorinnen und Autoren dabei.

Auch kleinere Verlage dabei

Dass so viele Besucherinnen und Besucher gleich am ersten Messetag zu Gast sein würden, hat Sebastian Wolter vom mecklenburgischen Katapult-Verlag nicht erwartet: »Ich habe mit so einem Andrang eigentlich erst am Wochenende gerechnet.«

Auch Ausstellerinnen und Aussteller kleinerer Verlage freuen sich, ihre Neuheiten in diesem Jahr wieder in Leipzig zeigen zu können. »Dass es einen Abgesang auf Bücher geben wird, war klar. Die sich ändernden wirtschaftlichen Rahmenbedingungen machen es uns allerdings zunehmend schwerer«, sagte Stefan Fassel-Wenz, Inhaber des im hessischen Dreieich ansässigen Wenz Verlags.

Alles sei »fast wie immer«, beschrieb Hans-Jürgen Beier vom Verlag Beier & Beran aus dem sächsischen Langenweißbach die Stimmung zu Beginn der Buchmesse. Er habe sich keine Sorgen darüber gemacht, ob viele Besucherinnen und Besucher kommen werden, sagt der Verleger entspannt. Nach einer so langen Pause habe er jedoch erwartet, dass es zu der ein oder anderen organisatorischen Panne kommt. »Das war aber bis jetzt nicht der Fall. Es ist alles gut organisiert.«

Joachim Gauck stellt »Erschütterungen« vor

Neben den zahlreichen Verlagen waren auch bekannte Gesichter zur Eröffnung auf die Messe gekommen. So stellte unter anderem Alt-Bundespräsident Joachim Gauck sein neues Buch »Erschütterungen. Was unsere Demokratie von außen und innen bedroht« vor, das er gemeinsam mit der Publizistin Helga Hirsch geschrieben hat. Darin setzen sie sich sowohl mit außenpolitischen wie auch innenpolitischen Entwicklungen auseinander. »Ich möchte, dass wir in der Mitte der Gesellschaft die Probleme benennen«, sagte Gauck.

Auch Kulturstaatsministerin Claudia Roth sprach am Donnerstag auf der Messe. Diese sei ein »Ort der Kultur der Demokratie«, so die Grünen-Politikerin. In Zeiten von Krieg und Krisen sei die Kultur in einer besonderen Rolle. »Kulturschaffende geben der Demokratie eine Stimme.«

Am Donnerstagnachmittag sollte in Leipzig auch der Preis der Leipziger Buchmesse verliehen werden. Er wird in den drei Kategorien Belletristik, Sachbuch/Essayistik und Übersetzung vergeben und ist mit insgesamt 60 000 Euro dotiert. In der Belletristik-Sparte können sich Clemens J. Setz (»Monde vor der Landung«), Joshua Groß (»Prana Extrem«), Ulrike Draesner (»Die Verwandelten«), Dinçer Güçyeter (»Unser Deutschlandmärchen«) und Angela Steidele (»Aufklärung. Ein Roman«) Hoffnung auf die renommierte Auszeichnung machen.

© dpa-infocom, dpa:230426-99-450049/12