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Betreiber von Kinderpornografie-Plattformen angeklagt

Die Staatsanwaltschaft Dresden hat Anklage gegen einen 21-Jährigen erhoben, der im Darknet Plattformen für Kinderpornografie betrieben haben soll. 147 Fälle werden ihm zur Last gelegt.

Darknet
Ein Zahlencode läuft über einen Bildschirm: Ein 21-Jähriger soll im Darknet Kinderpornografie verbreitet haben. Foto: Nicolas Armer
Ein Zahlencode läuft über einen Bildschirm: Ein 21-Jähriger soll im Darknet Kinderpornografie verbreitet haben.
Foto: Nicolas Armer

Im Darknet soll ein 21-Jähriger Plattformen für Kinderpornografie mit insgesamt rund 1,1 Millionen Mitgliedern betrieben haben. Die Staatsanwaltschaft Dresden hat deswegen nun Anklage gegen den Mann erhoben, wie sie am Dienstag mitteilte. Der 21-Jährige war im November festgenommen worden und sitzt seitdem in Untersuchungshaft. Der in Dresden lebende Deutsche sei geständig und nicht vorbestraft, hieß es von den Ermittlern.

Laut Anklage soll er sich 2020 zunächst der Plattform »Boystown« angeschlossen und dort kinderpornografische Inhalte verbreitet haben. Dort wurden bis zur Zerschlagung der Plattform im Frühjahr 2021 Fotos und Videos von schwerer sexueller Gewalt gegen Kinder geteilt. Mit rund 400.000 Mitgliedern und mehr als einer Million Forenbeiträgen galt die Plattform damals als weltweit größte ihrer Art, mehrere Betreiber sind inzwischen zu hohen Haftstrafen verurteilt worden.

Nach dem Aus von »Boystown« soll der Dresdner ebenfalls im Darknet - einem verborgenen Teil des Internets, der häufig von Kriminellen genutzt wird - zwei weitere Plattformen für Kinderpornografie gegründet und betrieben haben. Diese hatten laut Staatsanwaltschaft zusammen rund 1,1 Millionen Mitglieder. Konkret wird dem 21-Jährigen »bandenmäßiges öffentliches Zugänglichmachen von Kinderpornografie« in 147 Fällen zur Last gelegt.

© dpa-infocom, dpa:230516-99-709496/3