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Berlin bekämpft exotische Sumpfkrebse

2017 wurden in Berlin die ersten Sumpfkrebse gesichtet - seitdem versucht die Stadt, die Ausbreitung der eingewanderten Art zu stoppen. Doch es gibt auch Verwendung für die Tiere.

Fang von Sumpfkrebsen
Daniel Becker (l) und Henry Dietrich beim Sumpfkrebs-Fang in Berlin. Foto: Carsten Koall
Daniel Becker (l) und Henry Dietrich beim Sumpfkrebs-Fang in Berlin.
Foto: Carsten Koall

Die deutsche Hauptstadt bekämpft im fünften Jahr in Folge Massen an exotischen Sumpfkrebsen. Die diesjährige Saison startete mit dem Fang der ersten Tiere.

Im Auftrag der Berliner Senatsverwaltung holt ein Fischer über den Sommer vorrangig Rote Amerikanische Sumpfkrebse aus den Seen im Britzer Garten und im Tiergarten. Offizieller Start der Fangsaison war am 1. Juni, in der vergangenen Woche wurden die ersten Reusen ausgelegt.

Ziel ist es, die weitere Ausbreitung der in Deutschland nicht heimischen Art zu verhindern, sagte Wildtierexperte Derk Ehlert von der Umweltverwaltung der Deutschen Presse-Agentur. Die Tiere seien extrem gefräßig und vermehrten sich sehr schnell. Sie werden deshalb als Gefahr für heimische Arten und Ökosysteme gesehen.

Krebse landen auf dem Teller

Mindestens zwei Mal pro Woche sollen die Reusen geleert werden. Die gefangenen Tiere werden unter anderem an Berliner Gastronomen verkauft. In den vergangenen Jahren waren jeweils Hunderte Kilo Rote Amerikanische Sumpfkrebse in die Reusen gegangen. Das entspricht mehreren Tausend Stück pro Jahr. Direkt nach dem Fang werden die Tiere zum Großhändler gebracht und dort getötet. Der Verkauf lebender Tiere ist aufgrund der Ausbreitungsgefahr verboten.

Die etwa handtellergroßen Sumpfkrebse sind vermutlich Nachkommen ausgesetzter Tiere, etwa aus Aquarien. Ihr Vorkommen blieb in Berlin lange weitestgehend unbemerkt, bis im August 2017 im Tiergarten wandernde Sumpfkrebse gesichtet wurden. Die Tiere kommen eigentlich im Süden der Vereinigten Staaten und in Nordmexiko vor.

© dpa-infocom, dpa:220611-99-625451/3