Nach den verheerenden Feuern im Westen der Insel Maui konnten laut Hawaiis Gouverneur am Freitag erste Bewohner in ihr Zuhause zurückkehren. Josh Green warnte aber vor dem Zustand der Häuser. »Sie werden einen Grad an Zerstörung sehen wie nie zuvor in ihrem Leben«, sagte Green beim Fernsehsender KHON2.
Die Zahl der vom Bezirk Maui bestätigten Toten nach den verheerenden Bränden war am späten Freitagabend auf 67 gestiegen. Der Bürgermeister des Counties erklärte, dass mehr Tote wahrscheinlich seien. Es müssten erst noch speziell geschulte Rettungstrupps auf der Insel ankommen, um auch in den Trümmern von abgebrannten Gebäuden nach Leichen zu suchen. Laut CNN sind etwa 1700 Gebäude zerstört. Rund 11.000 Haushalte waren am Freitagmorgen (Ortszeit) laut der Webseite poweroutage.us noch ohne Strom.
Es werden auch noch Personen vermisst. Wie viele, sei aber schwer zu sagen, hieß es unter Berufung auf Mauis Polizeichef John Pelletier. Dies liege auch daran, dass der Mobilfunk zusammengebrochen sei.
Küstenort niedergebrannt
Maui hat eine Fläche von rund 1900 Quadratkilometern, etwas mehr als zwei Drittel der Größe des Saarlands. In dem besonders schlimm von den Bränden betroffenen Küstenort Lahaina habe die Feuerwehr das Feuer bis zum Abend zu rund 80 Prozent unter Kontrolle bringen können, so Pelletier. Den Bewohnern des beliebten Touristenortes mit seinen vielen Holzhäusern sei der Zugang aber weiter verboten, weil auch die Rettungsarbeiten andauerten. Zusätzliche Rettungsteams mit Leichenspürhunden aus Kalifornien und dem Bundesstaat Washington seien auf dem Weg nach Maui, hieß es weiter. »Nichts davon ist mehr da. Es ist alles niedergebrannt«, sagte Lahainas Bürgermeister Richard Bissen.
Auch Hawaiis Gouverneur Josh Green zeigte sich erschüttert: »Wenn man das ganze Ausmaß der Zerstörung in Lahaina sieht, ist es schockierend. Es sieht aus, als wäre eine Bombe explodiert und dann ein Feuer entbrannt.« Praktisch alle Gebäude müssten wiederaufgebaut werden. Dies werde in die Milliarden Dollar gehen. Zugleich rief er die Hotels auf, die Tausenden obdachlos gewordenen Einwohner aufzunehmen.
Derzeit sind laut Medien sechs Notunterkünfte in Betrieb. Rund 30.000 Besucher seien inzwischen ausgeflogen worden, meldete der Sender CNN unter Berufung auf die Tourismusbehörde. Auf Maui und der Nachbarinsel Hawaii waren am Dienstag mehrere Feuer ausgebrochen, die von starken Winden schnell vergrößert wurden.
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